EZB senkt Zinsen
Was 2025 für Immobilienkäufer wichtig wird

| Redaktion 
| 15.12.2024

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins im Dezember erneut gesenkt. Mit 3,0 Prozent liegt er nun auf dem niedrigsten Stand seit Sommer 2022. Viele Immobilienkäufer hoffen auf Erleichterung bei der Finanzierung, nachdem Baukredite in den letzten Jahren teurer geworden waren.

Aktuell liegt der Zinssatz für Baufinanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung bei etwa 3,2 Prozent. Einige Kreditgeber bieten bei guter Bonität sogar Zinsen knapp unter drei Prozent an. Doch Finanzierungsexperten warnen: Kurzfristig sind keine signifikanten Rückgänge zu erwarten, da sich Bauzinsen nicht direkt am Leitzins orientieren.

Warum die Bauzinsen stagnieren

Entscheidend für die Entwicklung der Bauzinsen sind vor allem die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen. Diese sind im letzten Jahr von 3,0 Prozent auf etwa 2,2 Prozent gefallen, was bereits für eine leichte Entlastung bei den Finanzierungszinsen gesorgt hat.

Die EZB-Zinssenkung war von den Kapitalmärkten erwartet worden und dürfte daher kaum weitere spürbare Auswirkungen auf die Bauzinsen haben. Viele Experten gehen davon aus, dass die Zinsen im Jahr 2025 weitgehend stabil bleiben und sich erst gegen Ende des Jahres leicht nach unten bewegen könnten – vorausgesetzt, die Inflation bleibt unter Kontrolle und die politische Lage stabilisiert sich.

Steigende Immobilienpreise als neues Risiko

Während die Bauzinsen stagnieren, ziehen die Preise für Immobilien wieder an. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken meldete zuletzt, dass die Preise im dritten Quartal 2024 um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen sind. Nach einer längeren Phase des Preisverfalls könnte dies ein Wendepunkt für den Immobilienmarkt sein, so laut eines Berichts der WirtschaftsWoche.

Diese Entwicklung stellt potenzielle Käufer vor eine Herausforderung: Wer auf weiter sinkende Bauzinsen wartet, riskiert, von steigenden Immobilienpreisen eingeholt zu werden.

Was Käufer jetzt beachten sollten

  1. Zinsen langfristig sichern: Eine Zinsbindung von 10 bis 15 Jahren schafft Planungssicherheit, besonders in einem volatilen Markt.
  2. Eigenkapital erhöhen: Wer mehr Eigenkapital einbringt, kann bessere Konditionen bei der Finanzierung erhalten.
  3. Fördermittel prüfen: Staatliche Förderprogramme wie das KfW-Wohneigentumsprogramm können zusätzliche Unterstützung bieten.
  4. Kosten genau kalkulieren: Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklerprovisionen müssen realistisch eingeplant werden.

Wie Käufer 2025 profitieren können

Mittelfristig könnte die Inflation weiter sinken und der EZB-Spielraum für Zinssenkungen größer werden. Davon könnten auch Bauzinsen profitieren. Für Immobilienkäufer gilt es jedoch, die Marktentwicklung genau zu beobachten und Chancen frühzeitig zu nutzen, bevor steigende Preise weitere Kosten verursachen.

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