Kurz und bündig

Wie der Homeoffice-Trend den deutschen Immobilienmarkt transformiert

Die neue Devise lautet: Mehr Wohnraum, weniger Bürofläche. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Deutschland ist den neuesten Daten vom Statistischen Bundesamt zufolge auf 47,7 Quadratmeter gestiegen. Zum Vergleich: in den Neunzigern waren es noch 39 Quadratmeter. Derweil schrumpft der Bedarf an Bürofläche.

Die Gründe hierfür sind vielfältig:

• Flexibles Arbeiten: Die Coronapandemie hat den Wunsch nach Homeoffice bei vielen Menschen verstärkt. Unternehmen, die auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen wollen, bieten zunehmend flexible Arbeitsmodelle an.

• Höherer Wohnkomfort: Mehr Platz zum Leben und Arbeiten daheim wird für viele Menschen wichtiger. Familien ziehen deshalb oft aus den teuren Innenstädten ins Umland, wo sie für ihr Geld mehr Wohnraum bekommen.

• Dezentralisierung: Der Trend geht weg vom Großraumbüro hin zu Micro-Offices in der Peripherie. Diese Coworking-Spaces bieten eine Alternative sowohl zum Homeoffice als auch zur täglichen Fahrt in die Innenstadt.

Die Folgen sind deutlich spürbar:

• Leerstand in Bürogebäuden: In den Top-7-Städten Deutschlands werden bis 2030 rund 11,5 Millionen Quadratmeter weniger Bürofläche benötigt.

• Steigende Wohnimmobilienpreise: Die hohe Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in Ballungsgebieten, treibt die Preise in die Höhe.

• Umnutzung von Bürogebäuden: In einigen Fällen werden leerstehende Bürogebäude in Wohnraum umgewandelt. Dies ist jedoch oft mit hohen Kosten verbunden.

Die Coronapandemie hat als Katalysator gewirkt und den Wandel beschleunigt. Immer mehr Menschen wünschen sich flexible Arbeitsmodelle, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen. Die Unternehmen reagieren darauf und passen ihre Strategien an. Der deutsche Immobilienmarkt steht demnach vor einer umfassenden Transformation.