Diesen Donnerstag
Elon Musk und Alice Weidel unterhalten sich auf X

| Redaktion 
| 05.01.2025

Nach seiner erfolgreichen Unterstützung des Trump-Wahlkampfs in den USA widmet sich Elon Musk wieder vermehrt internationalen Angelegenheiten – meist zum Missfallen der regierenden Politiker vor Ort. In Deutschland fiel der meinungsstarke Entrepreneur jüngst durch Breitseiten gegen Scholz, Habeck oder Steinmeier und eine Wahlempfehlung zugunsten der AfD auf. Nun kommt es zum direkten Gespräch mit deren Kanzlerkandidatin Alice Weidel.

Aktuell nimmt Elon Musk auf der in seinem Besitz befindlichen Plattform X besonderen Anstoß an sogenannten "Grooming Gangs" und deren Missbrauchsverbrechen, die die britische Regierung unter dem damaligen Leiter der Anklagebehörde – und heutigem Premierminister – Keir Starmer nicht ausreichend bekämpft haben soll. Musk sprach dabei vom "schlimmsten Massenverbrechen in der Geschichte Großbritanniens" und unterstützte öffentlich bereits die Idee, dass König Charles III. das Parlament auflösen solle.

Inmitten zahlreicher Tweets zum Thema geht eine gestreute Ankündigung beinahe unter, die für die anstehende Bundestagswahl in Deutschland dagegen von größerer Relevanz sein könnte: Am Donnerstag, 09. Januar möchte sich Elon Musk auf X live mit Alice Weidel unterhalten, die für die AfD als Vorsitzende der Bundesfraktion und in diesem Jahr erstmals auch als Kanzlerkandidatin fungiert.

In der Vorweihnachtszeit machte der Gründer von Tesla und SpaceX seine Präferenz für die äußerst polarisierende Partei deutlich, als er ein Video der Polit-Influencerin Naomi Seibt teilte und befand, dass "nur die AfD Deutschland retten kann".

Kurz vor Jahreswechsel begründete er diese Ansicht in einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag ausführlicher, der trotz widersprechendem Kommentar von Chefredakteur Jan Philipp Burgard für Protest inner- und außerhalb des Springer-Mediums sorgte. So kündigte Eva Marie Kogel, Leiterin des Meinungsresorts der Welt, ihren Job in Reaktion auf die Veröffentlichung.

Kritik gab es angesichts der als Einmischung in den Wahlkampf empfundenen Äußerungen auch vom Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) oder aus Reihen der SPD und Grünen, während Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) bereits nach Musks erstem Pro-AfD-Tweet seine Bedenken äußerte. Gleichzeitig lud er ihn zum gemeinsamen Gespräch ein.

Gesprächsthemen noch nicht näher bekannt

Zumindest auf öffentlich zugänglichem Wege ist nicht ersichtlich, dass Elon Musk bisher auf Lindners Angebot eingegangen wäre. Stattdessen lässt er seine knapp 211 Millionen Follower auf X nun wissen, dass er kommenden Donnerstag live mit Alice Weidel diskutieren möchte.

Weder er noch die deutsche Politikerin gehen in ihren knappen Tweets zur Sache näher auf geplante Gesprächsinhalte ein. Musk kündigt lediglich an, dass er auch Fragen aus dem Publikum aufgreifen möchte. Dass Migration und Wirtschaft zu den behandelten Themen gehören, dürfte eine relativ sichere Wette sein. Losgehen soll es nach deutscher Zeit um 19 Uhr.

 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von NENA BROCKHAUS (@nena_brockhaus)

Die Reaktion der deutschen Medienlandschaft auf das Gespräch darf mit Spannung erwartet werden; sowohl helle Aufregung als auch auffälliges Schweigen scheinen denkbar. Beim TV-Sender der Welt kürte Journalistin Nena Brockhaus Alice Weidel aufgrund des Interview-Coups derweil bereits zur "Gewinnerin des Tages" und befand – nicht zuletzt mit Verweis auf Christian Lindner -, dass auch andere Politiker die enorme Reichweite des Elon Musk gern für sich nutzen können würden.

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