Vonovia-Aktie verzeichnet Plus
Expo Real 2024: Wie ist eigentlich die Stimmung auf dem Immobilienmarkt?

Auf der diesjährigen Expo Real, der größten Immobilienmesse Europas, zeigt sich der Immobilienmarkt leicht erholt nach den Herausforderungen der vergangenen Jahre.

Große Maklerhäuser wie CBRE und Cushman Wakefield kommunizieren eine gestiegene Nachfrage nach Wohnungen und Gewerbeimmobilien. Auch Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia, sieht eine positive Entwicklung und spricht von einer besseren Stimmung als in den Vorjahren, wie das Handelsblatt berichtet. Parallel zu den Entwicklungen auf der Messe konnte die Vonovia-Aktie am Dienstag von einem Analystenkommentar profitieren, berichtet Der Aktionär.

Dennoch ist die Branche weit von der Dynamik früherer Jahre entfernt. Die Zinswende, die die Finanzierungskosten für Immobilien vervierfacht hat, lastet weiterhin schwer auf dem Markt. Vor allem Projektentwickler stehen unter Druck. Laut Experten könnten noch weitere Insolvenzen in diesem Bereich folgen. Die Unsicherheit am Markt schreckt auch private Käufer ab.

Politische Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus

Bundesbauministerin Klara Geywitz nutzte die Messe, um ihre Pläne für den Wohnungsbau vorzustellen. Sie strebt an, den Bau von sozialen Wohnungen durch niedrigere Baukosten, vereinfachte Verfahren und günstigere Grundstücke voranzutreiben. Ihr Ziel, den Bau von 400.000 neuen Wohnungen jährlich zu ermöglichen, bleibt jedoch in weiter Ferne. Prognosen gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren lediglich rund 175.000 Wohnungen jährlich gebaut werden.

Investoren wittern in der aktuellen Lage jedoch auch Chancen. Risikofreudige Kapitalgeber sehen in der Krise eine historische Möglichkeit, auf dem Markt Fuß zu fassen. Neben staatlichen Förderungen rücken alternative Finanzierungsformen wie Kreditfonds zunehmend in den Fokus, da klassische Bankkredite schwieriger zu erhalten sind. Diese Fonds, die Kapital von institutionellen Anlegern wie Pensionskassen oder Versicherungen einsammeln, könnten laut Brancheninsidern den Zugang zu frischem Kapital erleichtern.

Während die Zinssätze stabil bleiben und die Europäische Zentralbank die Inflation unter Kontrolle hält, warnen Experten davor, voreilig auf eine dauerhafte Entspannung zu hoffen. Die Finanzierungskosten für Neubauten werden voraussichtlich weiterhin hoch bleiben, was den Druck auf die Branche zusätzlich verstärkt.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen ausreichen, um den Markt nachhaltig zu stabilisieren und den dringend benötigten Wohnungsbau anzukurbeln.

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