Am vergangenen Wochenende hatte der Energiekonzern Gazprom am mitgeteilt, dass weiterhin kein Gas aus Russland nach Deutschland fließen werde. Seitdem stellt sich ein Großteil der Bevölkerung die Frage, wie es weitergehen wird in den kommenden Monaten und welche Alternativen sinnvoll sind.
Norwegen, Belgien und die Niederlande liefern aktuell große Mengen Gas nach Deutschland. Sie kompensieren den Ausfall aus Russland zumindest zum Teil. Dazu sollen schon zu Jahresende die ersten Terminals für Flüssiggas in der Nord- und Ostsee in Betrieb genommen werden. Der derzeit laufende Bau soll in Rekordtempo abgeschlossen sein. Mögliche Länder, aus denen der Stoff bezogen wird, sind Katar, Algerien, Australien, die USA oder Norwegen.
Füllstände zufriedenstellend
Aktuell betragen die Füllstände der Gasspeicher um die 85 Prozent, was Experten als mehr oder weniger zufriedenstellend bezeichnen. Im November solle der Stand bei 95 Prozent liegen. Damit käme man zwar nicht sorgenfrei durch den Winter. Aber es ist auch nicht damit zu rechnen, dass ab November gar kein neues Gas mehr dazukommt. Fest steht jedenfalls, dass sich die ganze Bevölkerung muss bzw. mit Einschnitten rechnen muss, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Außerdem ist auch damit zu rechnen, dass Gas noch teurer wird, sofern Russland den Hahn nicht doch wieder aufdreht.
Kreml gibt Ausrede indirekt zu
Dass der unterbrochene Gasfluss nicht technischen Problemen geschuldet ist, das war den Abnehmerländern ohnehin schon klar. Am gestrigen Montag hat es der Kreml auch erstmals offiziell zugegeben, zumindest indirekt: Der Kreml-Sprecher und Putin-Vertraute Dmitri Peskow ließ ausrichten, dass Russland definitiv wieder Gas nach Europa liefern werde, wenn es die Sanktionen wieder aufgeben werde.
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