Lufthansa im Umbruch
Lufthansa: Unmut über die Umstrukturierung der Cityline

| Redaktion 
| 22.10.2024

Die Lufthansa steht unter Druck: Die schrittweise Ablösung der Lufthansa Cityline durch den neuen Ableger City Airlines sorgt für Unmut bei Passagieren und Mitarbeitenden. Ein Vorfall auf einem Flug verdeutlicht die Probleme, mit denen die Passagiere derzeit konfrontiert sind.

Ein Bus stand bereit, doch als dieser voll war, mussten die übrigen Gäste im Regen auf dem Vorfeld ausharren, bis endlich ein zweiter Bus anrollte. "Ryanair-Komfort zum Hansa-Premiumpreis", so das frustrierte Fazit eines Passagiers gegenüber dem Handelsblatt.

Doch nicht nur die Passagiere spüren die Auswirkungen des Umbaus. Auch innerhalb des Konzerns brodelt es. Die Mitarbeitenden von Cityline beklagen eine mangelnde Einbindung in den Umstrukturierungsprozess. Die Arbeitnehmervertretung wirft dem Management vor, dass der Übergang zu City Airlines schlecht vorbereitet sei und es kein klares Konzept für die Abwicklung des Flugbetriebs von Cityline gebe. So würden Cityline-Mitarbeitende sogar unentgeltlich beim Aufbau von City Airlines eingesetzt, etwa in der Personalverwaltung und bei der Steuerung des Flugbetriebs. Das Management wies diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück und erklärte, dass die erbrachten Leistungen auf Basis eines Rahmenvertrags vergütet würden.

Schwierige Tarifverhandlungen

Ein weiteres Konfliktthema sind die komplexen Tarifregelungen. Ab 2027 darf Cityline keine Airbus-A320-Maschinen mehr betreiben, was nach Ansicht des Managements die Wirtschaftlichkeit der Airline erheblich einschränkt. City Airlines hingegen ist von diesen Beschränkungen nicht betroffen. Den Mitarbeitenden von Cityline wird angeboten, zur neuen City Airlines zu wechseln, wo sie zwar ähnliche Gehälter erhalten sollen, aber für höhere Produktivität mehr fliegen müssen – eine Verschlechterung, die viele ablehnen.

Die Situation ist exemplarisch für den Wandel innerhalb der Gruppe. Die Airline arbeitet zunehmend mit neuen Gesellschaften außerhalb des Konzerntarifvertrags, was den Unmut der Gewerkschaften weiter anheizt. Wie es mit Cityline weitergeht, ist ungewiss – das Management deutet jedoch an, dass ein Fortbestehen der Airline unwahrscheinlich ist.

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