Menschen vertrauen Wirtschaft mehr als dem Staat

Auch viele Medien erleiden laut aktuellem "Edelman Trust Barometer" einen Ansehensverlust.

Weltweit sind die Menschen pessimistischer als je zuvor, was ihre künftige wirtschaftliche Lage angeht. Gleichzeitig vertrauen sie der Wirtschaft mehr als anderen Institutionen wie Regierungen, gemeinnützigen Organisationen und Medien, so das Ergebnis einer Umfrage des PR-Unternehmens Edelman. Laut der Online-Umfrage, die anlässlich des Treffens von Wirtschaftseliten und Regierungschefs beim Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht wurde, glauben nur wenige Menschen, dass es ihren Familien in fünf Jahren besser gehen wird als heute.

Viele fürchten Jobverluste

Während vor einem Jahr noch 50 Prozent glaubten, dass es mit ihnen wirtschaftlich aufwärts geht, sind es jetzt nur noch 40 Prozent. In 24 Ländern gab es Allzeittiefs bei dieser Frage. 89 Prozent fürchten, ihren Job zu verlieren, 74 Prozent haben Sorgen wegen der Inflation, 76 Prozent wegen des Klimawandels und 72 Prozent fürchten einen Atomkrieg. Das "Edelman Trust Barometer" sagt auch, dass 62 Prozent der Befragten Unternehmen für kompetent halten und ihr Agieren als ethisch akzeptabel ansehen Bei Nichtregierungsorganisationen sind es 59, bei Regierungen 51 und bei Medien 50 Prozent. Wissenschaftler genießen das größte Vertrauen. 76 Prozent der Befragten äußerten sich in diesem Sinn.

"Das gestiegene Vertrauen in die Wirtschaft bringt höhere Erwartungen an CEOs mit sich, in gesellschaftlichen Fragen mitzureden. Mit einem Abstand von sechs zu eins wünschen sich die Befragten mehr gesellschaftliches Engagement der Wirtschaft bei Themen wie Klimawandel, wirtschaftlicher Ungleichheit und Umschulung von Arbeitskräften", so Edelman-CEO Richard Edelman. Die meisten Befragten sagen, dass Unternehmen mehr und nicht weniger tun sollen, wenn es um Klimawandel, wirtschaftliche Ungleichheit und andere drängende Probleme geht.

Wirtschaft soll sich einmischen

Dies geschieht, da sich soziale Spaltungen verfestigt und eine polarisierte Welt geschaffen haben, die den Menschen das Gefühl gegeben hat, dass sie ihre Unterschiede nicht überwinden können oder sogar bereit sind, anderen zu helfen, die ihre Überzeugungen nicht teilen, heißt es in der Umfrage. Weniger als ein Drittel der Befragten gab an, dass sie jemandem helfen, mit ihm leben oder mit ihm zusammenarbeiten würden, der mit ihren Ansichten nicht einverstanden ist. Mehr als 40 Prozent glauben, dass Regierungen und Unternehmen zusammenarbeiten müssen, um soziale Probleme zu lösen, wobei der Wirtschaft die größte Verantwortung aufgebürdet wird.

www.edelman.com

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