Hundebesitzer:innen, die ihre Tiere mit rohem Fleisch füttern, erhöhen die Gefahr der Ausbreitung multiresistenter Erreger, gegen die Antibiotika zunehmend wirkungslos werden. Ein Team der University of Bristol hat festgestellt, dass derart "verwöhnte" Hunde mit ihrem Kot vornehmlich antibiotikaresistente Bakterien, wie Escherichia col, E. coli, ausscheiden.
Frühere Studien haben gezeigt, dass diese Bakterien auf die Hundehalter übergehen können. Besitzer, die auf diese Art der Fütterung nicht verzichten wollen, müssen zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen und vorsichtig sein, wenn sie die Häufchen ihrer Tiere einsammeln.
Gefahr von Hunden jeden Alters
Das Team um Matthew Avison hat 600 erwachsene Hunde und 223 vier Monate alte Welpen analysiert. Danach scheiden Hunde resistente Bakterien unabhängig von ihrem Alter oder der Dauer der Fütterung mit Rohfleisch aus. "Antibiotikaresistente Bakterien sind überall. Wir haben gezeigt, dass Hunde, die mit rohem Fleisch gefüttert werden, eher Bakterien tragen, die gegen einige für Menschen ungeheuer wichtige Antibiotika resistent sind", so Avison. Das bedeute allerdings nicht, dass das Tier oder der Besitzer automatisch krank wird.
E. coli ist ein weitverbreitetes Bakterium, das im Darm aller Menschen und Tiere vorkommt. Oft bleiben gesundheitliche Folgen aus. Doch es ist auch eine häufige Ursache für viele Krankheiten, einschließlich Harnwegsinfektionen und die oft tödlich verlaufende Sepsis, wenn es sich auf andere Teile des Körpers ausbreitet. "Wir sollten alles in unserer Macht stehende tun, um die Zirkulation kritisch wichtiger antibiotikaresistenter E. coli und anderer Bakterien zu reduzieren", fordert Avison.
Tiere teilen Bakterien mit Menschen
"Wir wissen, dass Menschen und Tiere Bakterien miteinander teilen, sodass das, was wir in Ihrem Haustier finden, auch in Ihnen sein kann", so Bristol-Veterinärepidemiologin Kristen Reyer. Tierbesitzer sollten ermutigt werden, eine gute Hygiene zu praktizieren, und der Verzicht auf Rohfutter könne ein Teil davon sein. "Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, die Antibiotikaresistenz und ihre schrecklichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier zu verringern."
www.bristol.ac.uk
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