Mehr als ein Viertel sind User
Deutsche finden immer mehr Gefallen an Augmented Reality

| Redaktion 
| 06.01.2025

Der Digitalverband Bitkom hat sich mithilfe einer repräsentativen Befragung erkundigt, wie weit Augmented Reality beziehungsweise entsprechende Anwendungen inzwischen in Deutschland verbreitet sind. Die Ergebnisse legen nahe, dass AR längst keine bloße Spielerei für ein junges oder tech-affines Publikum mehr darstellt und im nächsten Jahrzehnt umso fester in unseren Alltag integriert wird.

Bitkom hat 1149 mindestens 16 Jahre alte Personen telefonisch nach ihrem Nutzungsverhalten gefragt und dabei insgesamt eine deutliche Popularitätssteigerung von Augmented-Reality-Anwendungen festgestellt: Nachdem im letzten Jahr 19 Prozent angaben, mindestens eine AR-App zu nutzen, liegt der Anteil nun bereits bei 28 Prozent. Besonders unter den 16- bis 29-Jährigen (43 Prozent) und den 30- bis 49-Jährigen (41 Prozent) erfreut sich die Technik demnach nennenswerter Beliebtheit.

Mithilfe von Augmented Reality lassen sich digitale Objekte in die reale Umgebung einblenden. Eine seit Jahren bekannte und weitverbreitete Anwendung dieser Art ist das Mobile Game "Pokémon Go", bei dem sich die namensgebenden Monster über den Smartphone-Screen im eigenen Umfeld fangen lassen. Auch Meta setzt verstärkt auf entsprechende Apps für die eigenen Headset-Linien, was sich etwa am inklusiveren Branding – aus den einstigen Virtual-Reality-Brillen sind Mixed-Reality-Brillen geworden – bemerkbar macht.

Beliebte Apps: Kamerafilter schlagen Spiele

Gefragteste Anwendungskategorie sind mit 15 Prozent die Kamerafilter sozialer Netzwerken wie Instagram, Snapchat oder TikTok, mit denen sich beispielsweise das eigene Gesicht um belustigende Elemente bereichern lässt. Mit 13 Prozent folgen Spiele wie das erwähnte "Pokémon Go", "Jurassic World Alive" oder "Ingress", während Apps zum Online-Shopping oder zur Navigation mit jeweils vier Prozent bislang eher auf Nischeninteresse stoßen.

"Mit der zunehmenden Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten und der Integration in bestehende Anwendungen gewinnt die Technologie auch im Privatgebrauch an Bedeutung – und entwickelt sich dabei weit über ihren anfänglichen Fokus auf Entertainment hinaus", beobachtet Dr. Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technology beim Bitkom.

Alltagstaugliche AR-Brille würde viel bewirken

"Gerade die Navigation mit AR ist ein Feature, das leicht mit dem Smartphone genutzt werden kann, ist es doch direkt via Karten-Apps in den meisten größeren Städten verfügbar", erklärt Klöß. "Dabei werden im Kamerabild Navigationshinweise eingezeichnet, die so aussehen, als seien sie in der realen Umgebung. Die Orientierung fällt damit wesentlich leichter."

Beinahe die Hälfte alle Befragten (49 Prozent) ist der Ansicht, dass Augmented Reality in einem Jahrzehnt vielerorts nicht mehr aus unserem Nutzungsverhalten wegzudenken sein wird. Sebastian Klöß zufolge könnten auf die Technik spezialisierte Brillen "nicht nur für AR ein Game Changer sein, sondern generell unsere Interaktion mit technischen Devices und unserer Umwelt verändern". Dafür bedarf es jedoch alltags- und massentauglicher Geräte statt wissenschaftlicher Prototypen.

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