Egal ob E-Commerce, Unterhaltungsindustrie oder Finanzbranche, das Metaverse ist aktuell in aller Munde. Spätestens seit Mark Zuckerberg den ehemaligen Facebook-Konzern in Meta umbenannt und mehrere Milliarden in die virtuelle Welt investiert hat, ist der Begriff im Mainstream angekommen. Der Finanzdienst Bloomberg Intelligence schätzt das Geschäft mit dem Metaverse bis zum Jahr 2024 auf rund 800 Milliarden US-Dollar.
Ein großer Markt also, der auch für Freelancer neue Chancen und Möglichkeiten bieten kann. Immerhin prognostiziert jeder vierte Freelancer, dass das Metaverse zukünftig für neue berufliche Perspektiven relevant sein könnte. Diese und weitere Fakten zeigt eine aktuelle Umfrage von "Freelancermap" mit Selbstständigen aus der Tech-Branche.
Chancen und Bedenken
Eine neue digitale Welt erschaffen: Damit erhoffen sich große Tech-Konzerne wie Meta, Microsoft und Nvidia, ein breites Publikum mit einer Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten anzusprechen. Auch rund ein Viertel der befragten Freelancer sehen im Hinblick auf das Metaverse neue Möglichkeiten der Produktplatzierung sowie die Chance auf bessere globale Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung von Web 3.0 Technologien.
Doch die Freiberufler identifizieren nicht nur positive Ausblicke. Knapp ein Drittel befürchtet, dass der noch recht unerschlossene Markt durch die Monopolstellung der Big Player stark eingeschränkt werden könnte. Außerdem rechnen 33 Prozent mit Risiken beim Thema Datensicherheit im Metaverse. Ein weiteres Problem stellt für einen Teil (30 Prozent) die bisher noch dürftige Gesetzgebung im virtuellen Raum dar. Hier könnten Nutzer Opfer von neuen Betrugsmaschen werden.
Optimismus für DACH-Region ausbaufähig
Bei dem ständigen Hype um neue digitale Plattformen und Geschäftsmodelle stellt sich für viele Selbstständige die Frage: Brauche ich neue Skills, um am Arbeitsmarkt mithalten zu können? Im Falle des Metaverse sind sich fast die Hälfte der Befragten Freelancer (47 Prozent) einig: Ja, es macht Sinn, sich jetzt neue Fähigkeiten anzueignen, um für zukünftige Themen gewappnet zu sein. Für 30 Prozent hingegen besitzt das Metaverse bisher keine ausreichende Relevanz, um sich speziell dafür weiterzubilden.
Häufig finden neue Tech-Trends erst in den USA großen Anklang, bevor sie auch in Europa etabliert und angenommen werden. Trotzdem sind 40 Prozent der befragten Freiberufler zuversichtlich, dass das Metaversum auch in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) für neue berufliche Möglichkeiten sorgen wird. Knapp ein Viertel wiederum sieht mit der Entwicklung des Metaverse jedoch keine zusätzlichen Jobperspektiven für Freelancer im deutschsprachigen Raum.
Unternehmen brauchen Hilfe
In der DACH-Region gibt es bisher nur wenige Freelancer, welche bereits ihre Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Metaverse offerieren. Fabian Rücker, freiberuflicher Consultant für immersive Technologien, bietet seine Expertise und Beratungsleistung zum Metaverse bereits bei "Freelancermap" an.
Laut Rücker besteht bei Unternehmen vor allem Erklärungsbedarf über die Bedeutung der Metaverse-Definition: "Zunächst einmal ist das Metaverse ein sehr vager Begriff, in den sich viel hineininterpretieren lässt. Das führte im Rahmen des Hypes in den letzten Monaten auch dazu, dass viele Unternehmen, die eigentlich gar keine Ambitionen in Richtung Metaverse verfolgen, mit eben diesem Begriff öffentlich aufgetreten sind und Marketing betrieben haben. In meinen Augen ist das Kernversprechen des Metaverse die realistische Virtualisierung zwischenmenschlicher Begegnungen."
Er sieht die Herausforderung dabei nicht nur bei der Etablierung und Bereitstellung einer Plattform, sondern auch bei der zur Verfügung stehenden Hardware, wie zum Beispiel einer VR-Brille. Daher könne man auch bereits existierende digitale Umgebungen wie Second Life oder sogar Facebook als Metaverse verstehen.
Offenheit erleichtert Einstieg in virtuelle Welt
Auch Stephan Schünke, Community- und Social-Media-Manager für Online-Marketing, Kommunikation und Content, beschäftigt sich aktiv mit den Zukunftsperspektiven des Metaverse. Für ihn steht vor allem im Fokus, welche Möglichkeiten zur Community-Bildung entstehen und wie das Online-Shopping vom Metaverse beeinflusst werden könnte: "Das Metaverse wird in vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. Sei es bei virtuellen Meetings oder um das Einkaufserlebnis im E-Commerce zu verbessern." Er findet außerdem: "Selbstständige dürfen sich neuen Technologien gegenüber nicht verschließen und sollten offen für jegliche neue Arbeitsbedingungen sein."
Die Erkenntnisse dieser Auswertung geben einen spannenden Ausblick, findet Thomas Maas, CEO von "Freelancermap": "Es ist sehr interessant, dass fast die Hälfte der befragten Freelancer den Bedarf an beruflicher Weiterbildung für das Metaverse sehen. Das zeigt die hohe Bereitschaft zur Anpassung an den Arbeitsmarkt. Immerhin stellen sich 40 Prozent auf neue berufliche Perspektiven in der DACH-Region ein. Diese Prognose spiegelt auch die wachsende Zugänglichkeit für digitale Innovationen in der europäischen Freiberuflerlandschaft wider." (as)
www.freelancermap.de
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