Elon Musk gegen Sam Altman
Elon Musk fordert OpenAI heraus: Milliardenangebot verschärft den Machtkampf mit Sam Altman

| Redaktion 
| 12.02.2025

Elon Musk sorgt erneut für Aufsehen in der Tech-Branche: Der Tesla- und SpaceX-Gründer hat ein unaufgefordertes Angebot in Höhe von 97,4 Milliarden US-Dollar für die Vermögenswerte von OpenAI abgegeben. OpenAI-CEO Sam Altman wies das Angebot umgehend zurück und bezeichnete Musks Vorstoß als Versuch, das Unternehmen zu schwächen.

Das milliardenschwere Angebot könnte OpenAI jedoch zwingen, seine bisherige Unternehmensbewertung zu überdenken. Die gemeinnützige Organisation, die OpenAI derzeit kontrolliert, soll bei der geplanten Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen fair entschädigt werden. Musks Angebot könnte dabei als neue Messlatte für die Bewertung des Unternehmens dienen.

Ein Angebot mit Signalwirkung

Seit Monaten verhandelt OpenAI mit Investoren über den Übergang in ein for-profit-Modell. Microsoft, das bislang 14 Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert hat, sowie weitere Investoren sollen Anteile am neuen Unternehmen erhalten. Gleichzeitig sucht OpenAI nach neuen Kapitalgebern, um bis zu 40 Milliarden Dollar an frischem Kapital einzuwerben.

Das von Musk angeführte Konsortium setzt den OpenAI-Vorstand nun unter Druck: Eine höhere Bewertung des Non-Profit-Teils von OpenAI würde automatisch zu einem größeren Anteil am neuen Unternehmen führen – und könnte damit die Position bestehender Investoren schwächen.

Laut Experten könnte das Angebot nicht einfach ignoriert werden. "Wenn Musks Angebot fair bewertet ist, könnte OpenAI gezwungen sein, es zumindest zu prüfen", sagt Harvey Dale, Professor für Non-Profit-Recht an der New York University gegenüber dem Wall Street Journal. Rechtlich ist die gemeinnützige Organisation verpflichtet, das bestmögliche Ergebnis für ihre Mission zu erzielen.

Altman und OpenAI zeigen klare Kante

Sam Altman selbst sieht das anders. Der OpenAI-CEO lehnte das Angebot in einem internen Memo entschieden ab: "Unsere Struktur stellt sicher, dass keine Einzelperson die Kontrolle über OpenAI übernehmen kann."

Bei einem KI-Gipfel in Paris legte er nach: "Ich denke, er versucht einfach, uns auszubremsen. Er ist ein Konkurrent, und ich wünschte, er würde durch ein besseres Produkt konkurrieren, anstatt Klagen einzureichen und solche Taktiken anzuwenden", sagte Altman laut Bloomberg.

Auch der OpenAI-Vorstand erteilte dem Angebot eine klare Absage. "OpenAI steht nicht zum Verkauf", erklärte Bret Taylor, Vorsitzender des OpenAI-Direktoriums, beim CIO Network Summit des Wall Street Journal.

Musks lange Fehde mit Altman

Die Spannungen zwischen Musk und Altman sind nicht neu. 2015 gründeten sie OpenAI gemeinsam, doch Musk verließ das Unternehmen drei Jahre später. Seitdem hat er Altman wiederholt dafür kritisiert, OpenAI von seinem gemeinnützigen Ursprung entfernt und zu einem profitorientierten Unternehmen gemacht zu haben.

Im Gegenzug wirft OpenAI Musk vor, selbst eine Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen angestrebt zu haben, sich aber zurückgezogen zu haben, weil er keine Kontrolle über das Unternehmen erlangen konnte. Musk hat inzwischen mit xAI eine eigene KI-Firma gegründet und mehrere Klagen gegen OpenAI eingereicht.

SoftBank und Microsoft im Hintergrund

Die Auseinandersetzung könnte auch die gesamte Technologiebranche in den Machtkampf hineinziehen. Der japanische Technologiekonzern SoftBank verhandelt derzeit über eine Investition von bis zu 25 Milliarden Dollar in OpenAI. Microsoft, das größte Einzelinvestment in OpenAI, könnte ebenfalls seine Interessen gegen Musks Einfluss verteidigen.

Darüber hinaus sind viele der führenden Venture-Capital-Firmen des Silicon Valley in OpenAI oder Musks xAI investiert. Das bedeutet, dass Musks Vorstoß weitreichende Auswirkungen auf den Markt für Künstliche Intelligenz haben könnte.

Ob Musks Milliardenangebot ernst gemeint ist oder nur ein taktischer Schachzug, um OpenAI in eine schwierige Lage zu bringen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass es den Druck auf Sam Altman und seine Mitstreiter erhöht.

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