Bio-Treibstoff statt Diesel: Film- und TV-Produktionen sollen "grüner" werden

Konsortium "albert" der British Academy of Film and Television Arts fordert hohe CO2-Einsparung.

Die Film- und TV-Produktionsindustrie muss sich einem systematischen Wandel unterziehen, um angesichts des voranschreitenden Klimawandels nachhaltiger in die Zukunft blicken zu können. Das fordert ein neues Konsortium namens "albert", das von der British Academy of Film and Television Arts ins Leben gerufen worden ist.

Vordergründiges Ziel ist eine Reduktion der Kohlenstoffemissionen, die in der Film- und TV-Branche vor allem im Transport- und Energiebereich anfallen. So kommt eine durchschnittliche TV-Produktion auf 2.840 Tonnen CO2 – 1.500 Hektar Wald würden ein Jahr lang brauchen, um das zu absorbieren.

Zeichen der Zeit erkennen

"Dieser Bericht wird zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt für unsere Branche veröffentlicht", so die britische Film- und Fernsehproduzentin Pippa Harris. Die Pandemie habe verheerende wirtschaftliche und kulturelle Konsequenzen für die gesamte Industrie mit sich gebracht. "Deshalb ist es gerade jetzt an der Zeit, dass wir uns neu aufstellen uns stärker zurückkommen als jemals zuvor. Wir können aber nicht einfach damit weitermachen, Filme so wie zuvor zu produzieren – ohne einen Langzeitplan für die Umwelt. Wir müssen den Weg in eine grüne Zukunft weisen", betont die Expertin.

Den meisten sei vermutlich gar nicht klar, wie groß der Beitrag der Film- und TV-Produktionsindustrie im Zusammenhang mit dem weltweiten Ausstoß an CO2 tatsächlich ist. "Er ist riesig. Das ist auch keine große Überraschung, wenn man bedenkt, wie viele Leute in einer Produktion involviert sind – schauen Sie sich doch nur die Credits am Ende eines Films an. Wir können das nicht mehr ignorieren. Die Klimakrise verlangt, dass jede Branche ihre Praktiken überdenkt, damit wir zusammen das Ziel der Netto-Null-Emissionen erreichen können", heißt es auf der "albert"-Website.

Umdenken bei Transport- und Energieangelegenheiten

Um diese ambitionierte Vorgabe zu erreichen, müssten die Verantwortlichen bei Film- und TV-Produktionen vor allem bei Transport- und Energieangelegenheiten umdenken. Denn in dort fallen die meisten Emissionen an, heißt es: "Die Hälfte stammt von Benzin, 30 Prozent von sonstigen Energie-Betriebsmitteln und 16 Prozent von Flugreisen."

Teils finde das Umdenken bereits statt, wie Louise Smith, Sustainability Consultant bei Neptune Environmental Solutions, gegenüber der BBC betont. So wurde zum Beispiel bei den Dreharbeiten des neuesten Bond-Streifens "No Time to Die", bei "Jurassic Park: Dominion" oder bei "Downton Abbey: A New Era" anstelle von Diesel ein erneuerbarer Bio-Treibstoff eingesetzt. (pte)

www.wearealbert.org

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