Seit Tesla einige seiner Ladestationen in Deutschland und weiteren europäischen Ländern auch für Elektroautos von Fremdmarken geöffnet hat (LEADERSNET berichtete), erfreuen sich diese noch größerer Beliebtheit. Hierzulande hat die Sache jedoch einen Haken. Denn der US-Elektroautobauer betreibt seine Supercharger in Deutschland eigentlich illegal.
Säulen nicht rechtskonform
Im deutschen Recht ist nämlich verankert, dass jedes Unternehmen, das Strom nach Kilowattstunden (kw/h) abrechnet, eine Zähleinrichtung verwenden muss, die dem Eichrecht entspricht. So soll gewährleistet werden, dass die Kund:innen tatsächlich jene Strommenge bekommen, die vom Anbieter angegeben wird. Dieses Recht gilt auch für Elektroauto-Ladesäulen.
Doch hier drückt der eigentlich so gründliche deutsche Rechtsstaat ein Auge zu. Denn die Supercharger verfügen über keinen Zähler, die dem Eichrecht entspricht. Und damit befindet sich Tesla in guter Gesellschaft. Denn wie das Handelblatt berichtet, trifft das nämlich auch auf weitere Unternehmen zu, die in Deutschland Ladestationen betreiben. Bei Tesla sollen insgesamt rund 1.800 Supercharger betroffen sein, was einen Landesrekord darstelle. Anbieter wie Compleo, ABB, ADSTec oder Alpitronic halten sich im Gegensatz dazu sehr wohl an das geltende Recht.
Grund für die Straffreiheit
Laut dem Bericht dürften Tesla und die anderen schwarzen Schafe ihre illegalen Ladesäulen jedoch auch in Zukunft illegal betreiben dürfen, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. So sagte Thomas Weberpals, Leiter des Bayerischen Landesamts für Maß und Gewicht zum Handelsblatt, dass man mit dem laxen Umgang die Förderung von Elektromobilität nicht behindern wolle. Deshalb habe das Landesamt das zuständige Büro angewiesen, keine Strafen zu verhängen. Für die illegal betriebenen Ladesäulen wird also kein Bußgeld fällig.
Ob sich an dieser ungewöhnlichen Auslegung des Gesetzes künftig etwas ändern wird, bleibt vorerst abzuwarten.
www.tesla.com/de
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