Kryptowährungen und Immobilien bieten sich für Anleger derzeit nur bedingt als Investment an. Zu dem Schluss kommen Finanzmarktexperten im "Finanzmarkttest Juni 2023" des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Gold und traditionelle Aktien gelten wieder als attraktiv
Bezüglich der Immobilienmärkte im Euroraum wird die Geldpolitik der EZB als entscheidender Negativfaktor angesehen, jedoch tragen wirtschaftliche Entwicklungen, politische Rahmenbedingungen und Marktbewertungen ebenso zu einer skeptischen Haltung der Befragten bei, heißt es.
"Im Vergleich zur Umfrage vom März 2023 bleiben die Expert:innen bezüglich Kryptowährungen und Immobilien pessimistisch gestimmt. Die Anlageklassen Gold, Aktien sowie Staats- und Unternehmensanleihen werden im Vergleich als deutlich attraktivere Anlageklassen angesehen", so ZEW-Wissenschaftler Thibault Cézanne.
Inflation schuld an Entwicklung
In Bezug auf Staats- und Unternehmensanleihen wird die wirtschaftliche Entwicklung und die Inflation einen leicht positiven Einfluss haben, glauben die befragten Fachleute. Bei Aktien würden zwei Faktoren eine gegenläufige Rolle spielen. "Interessanterweise wird die Inflation, die für alle Anlageklassen des Euroraums als negativer Faktor angesehen wurde, nun als positiver Faktor betrachtet", sagt Cézanne.
Auch die wirtschaftliche Entwicklung werde nun als negativer Faktor für Aktien, aber als positiver Faktor für Staatsanleihen angesehen. Der jüngste Eintritt der deutschen Wirtschaft in die Rezession könnte also dazu geführt haben, dass sich die Bedenken der Finanzexpert:innen von der Inflation auf das Wirtschaftswachstum verlagert haben, was den Meinungsumschwung zugunsten von Staatsanleihen und zum Nachteil von Aktien erkläre.
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