Golf spielende Frauen steigen eher auf der Karriereleiter auf, wie eine Umfrage des Pew Research Center zeigt. Mehr als 70 Prozent der "Fortune 1.000"-CEOs, der 1.000 wichtigsten Wirtschaftsführer in den USA, haben eigenen Angaben nach schon einmal mit jemandem Geschäfte gemacht, den sie auf dem Golfplatz getroffen haben. Darüber hinaus sagen 80 Prozent der "Fortune 500"-Führungskräfte, dass Golf ihrer Karriere geholfen hat.
Runde kann fünf Stunden dauern
Dass aber nicht so viele Frauen wie Männer, diesen Vorteil für sich nutzen können, liegt nach Ansicht der Meinungsforscher auf der Hand: Deutlich mehr Männer als Frauen bezeichnen sich als Golfer. Das liegt zum Teil daran, dass es sich um einen zeitaufwendigen Sport handelt. Eine komplette Golfrunde, die das Spielen von 18 Löchern beinhaltet, kann schnell vier bis fünf Stunden dauern.
"Frauen haben viel weniger Freizeit als Männer. Sie haben nach Feierabend weniger Gelegenheit, sich zu vernetzen, weil sie oft Betreuungs- und Kindererziehungsaufgaben haben", sagt Studien-Co-Autorin Deborah Gray von der Central Michigan University. Frauen seien benachteiligt, weil sie viel häufiger familiäre Aufgabe hätten – unabhängig davon, ob sie mehr oder weniger verdienen als ihre Männer.
Golf spielen ist nur zweitrangig
Auf dem Golfplatz geht es den Studienautoren weniger darum zu spielen als Beziehungen zu entwickeln. Gray: "Das und die Möglichkeit, wertvolle Zeit mit einem potenziellen Geschäftspartner zu verbringen, ist wirklich wichtig. Dafür ist Golf ideal, weil man dabei essen, trinken und plaudern kann. Das geht nicht bei einem Basketballspiel oder Spinning oder Yoga."
Golf sei demnach ein so starkes Networking-Tool, dass Unternehmen in Unterrichtsstunden für Arbeitnehmer investieren und sogar Golfunterricht als Teil der Mitarbeiterschulung nutzen sollten. Das könne auch Frauen helfen, die in ihrer knappen Freizeit keine Gelegenheit hätten, Golf zu spielen.
www.pewresearch.org
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