Führung braucht Freiheit

Verantwortungsmüdigkeit: Leadership-Expertin Ursula Vranken warnt vor einer gefährlichen Entwicklung

"Irgendwann hast Du das Gefühl, Du kannst gar nichts mehr. Und dann lässt Du es lieber ganz bleiben und wünschst Dir nur noch, dass es bald vorbei ist." – Diese Worte eines Workshop-Teilnehmers verdeutlichen, wie tief das Problem reicht.

Warum Verantwortung zur Last wird

Laut Ursula Vranken liegt die Ursache der Verantwortungsmüdigkeit in strukturellen Fehlern:

• Starre Hierarchien und übermäßige Bürokratie lähmen Entscheidungen.
• Fehlende Digitalisierung verstärkt das Gefühl der Kontrolllosigkeit.
• Mikromanagement verhindert echte Eigenverantwortung und führt zu Demotivation.

Wenn Mitarbeitende nur noch auf Anweisungen reagieren, anstatt aktiv gestalten zu können, leiden Motivation und Innovationskraft des gesamten Unternehmens.

Leadership braucht ein Update

Wie können Unternehmen gegensteuern? Ursula Vranken fordert einen neuen Umgang mit Verantwortung:

• Mehr Autonomie: Mitarbeitende brauchen Entscheidungsfreiheit statt Kontrolle.
• Weniger Mikromanagement: Führungskräfte sollten Rahmen setzen, nicht jeden Schritt überwachen.
• Bessere Ressourcen: Verantwortung muss mit den richtigen Mitteln und Kompetenzen einhergehen.

Unternehmen stehen vor einer entscheidenden Frage: Wollen sie weiterhin Druck aufbauen – oder eine Unternehmenskultur schaffen, in der Verantwortung als Chance und nicht als Bürde empfunden wird?

Ursula Vranken ist Arbeitswissenschaftlerin und Strategie-Expertin mit über 25 Jahren internationaler Leadership-Erfahrung in verschiedenen Branchen. Sie gründete das IPA – Institut für Personalentwicklung und Arbeitsorganisation in Köln und berät Unternehmen wie BioNTech, Condé Nast, DE-CIX, RTL und Trusted Shops bei der Gestaltung moderner Führungs- und Personalstrukturen.

• https://www.ipa-consulting.de/