Rückläufige Zahlen, positive Cashflow-Entwicklung
Thyssenkrupp mit gemischten Ergebnissen im Geschäftsjahr 2023/2024

| Redaktion 
| 19.11.2024

Der Industriekonzern thyssenkrupp zieht Bilanz: Ein positives Free Cashflow-Ergebnis und Fortschritte bei der Transformation stehen einer rückläufigen Nachfrage und strukturellen Herausforderungen gegenüber. Wie der Konzern die Weichen für die Zukunft stellt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte thyssenkrupp einen Umsatz von 35,0 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ursächlich waren eine geringere Nachfrage aus der Automobil-, Bau- und Maschinenbauindustrie sowie niedrigere Rohstoffpreise. Der Auftragseingang sank entsprechend auf 32,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 37,1 Mrd. Euro).

Das bereinigte EBIT lag mit 567 Mio. Euro im Rahmen der Prognose, jedoch unter dem Vorjahreswert von 703 Mio. Euro. Das Effizienzprogramm "APEX" trug dazu bei, die negativen Markteffekte abzufedern. Besonders positiv sticht der Free Cashflow vor M&A hervor, der mit 110 Mio. Euro die Erwartungen übertraf.

Ein Jahresfehlbetrag von -1,4 Mrd. Euro resultierte aus Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten in den Bereichen Stahl, Werkstoffhandel und Automobiltechnologie.

Transformation und Strategische Maßnahmen

Die Transformation des Konzerns bleibt ein zentraler Schwerpunkt. In verschiedenen Segmenten wurden Restrukturierungen und strategische Neuausrichtungen eingeleitet:

  • Decarbon Technologies konzentriert sich stärker auf grüne Technologien und plant eine dynamische Weiterentwicklung seiner Geschäftsmodelle.
  • Steel Europe erzielte Fortschritte bei der eigenständigen Aufstellung und veräußerte das Elektrobandgeschäft in Indien, um Investitionen in die grüne Transformation zu finanzieren.
  • Materials Services passt sein Geschäftsmodell an veränderte Marktbedingungen an, was Standortschließungen und den Abbau von Arbeitsplätzen umfasst.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024/2025

Für das kommende Jahr erwartet thyssenkrupp eine Verbesserung des bereinigten EBIT auf 600 Mio. bis 1 Mrd. Euro. Ein leichter Umsatzanstieg zwischen 0 und 3 % wird vor allem durch eine Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte erwartet.

Gleichzeitig rechnet der Konzern mit einem Free Cashflow vor M&A von -400 bis -200 Mio. Euro, geprägt durch Restrukturierungskosten und Investitionen. Die langfristigen Ziele bleiben ehrgeizig: eine EBIT-Marge von 4 bis 6 %, ein nachhaltig positiver Free Cashflow und verlässliche Dividendenzahlungen.

"Das laufende Geschäftsjahr ist ein Übergangsjahr auf dem Weg zu unseren mittelfristigen Zielen," so CEO Miguel López. Im Fokus stehen weitere Effizienzsteigerungen und die Chancen der grünen Transformation.

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