Werbung in den 50ern

Gesundes Bier, fügsame Frauen und Waffen für alle: So schlimm war Werbung früher

Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen? Und was soll ich kochen? Das erzählt eine Männerstimme aus dem Off in einer Dr. Oetker Werbung für Pudding und Backin aus den 50ern. Er weiß auch: Ein Mann will, auch wenn er verheiratet ist, täglich aufs Neue gewonnen sein. Also gilt es, sich anzustrengen. Doch eigentlich hat sie es ja viel besser als er. Denn Backen macht Freude. Außerdem hat die „moderne“ Frau Hilfe von Dr. Oetker.

So ein Kuchen ist folglich im Handumdrehen gezaubert. Wenn Peter nach Hause kommt, bekommt er ihn als Nachspeise aufgetischt. Der Erklärbär im Hintergrund: "Kuchen macht uns Männer sanft und verträglich. Da kann das neue Kleid ruhig 100 Mark mehr kosten, oder sagen wir fünf.“

Was heute Kopfschütteln hervorruft, ja ein Skandal wäre, war damals ganz normal. So auch die Werbung, die Zucker als gesunden Schlankmacher anpreist. "Ach wie wär das Leben hässlich, gäb’s keinen Zucker mehr. Ein hübsches junges Mädchen wäre dicklich, rund und schwer:

Sexismus und Geschlechterrollen lassen grüßen. Ein fragwürdiges Frauenbild vermittelt auch diese Reklame, in der eine Hausfrau von ihrem jüngeren Ich die Feststellung unter die Nase gerieben bekommt, dass sie nicht mehr so hübsch wie damals sei. Aber dass sie nur Frauengold trinken müsse, um wieder genauso lebensfroh zu werden wie vor zehn Jahren:

Tabak- Alkohol- und Waffenwerbung - früher war das nicht verboten. In Frankreich wurde Bier für stillende Mütter angepriesen – es wäre nahrhaft, beruhigend und süffig:

Ein ideales Weihnachtsgeschenk: In den USA wurde Werbung für Schusswaffen für die ganze Familie gemacht: