300.000 Jobs in Gefahr

Was bedeutet Trumps Kurs für Deutschlands Exportwirtschaft?

Mit Donald Trumps Wiederwahl rückt die Gefahr einer protektionistischen US-Wirtschaftspolitik erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Besonders betroffen wäre Deutschland, dessen Exportsektor maßgeblich von den Vereinigten Staaten abhängt. Laut einer Prognos-Analyse exportierte Deutschland 2023 rund 10 Prozent seiner Güter in die USA – deutlich mehr als die 6 Prozent, die nach China gingen​.

Noch 2020 waren die Märkte nahezu gleichauf, doch die Bedeutung der USA für deutsche Unternehmen hat zugenommen, während China aufgrund geopolitischer Spannungen und eines schwächeren Wachstums an Bedeutung verlor. "Die USA haben sich zuletzt als verlässlicherer Partner erwiesen", erklärt Prognos in ihrer aktuellen Analyse​.

Bis zu 300.000 Jobs in Gefahr – Welche Branchen besonders leiden könnten

Die enge wirtschaftliche Verflechtung mit den USA birgt Gefahren. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hängen rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland hängen vom US-Markt ab, während lediglich 800.000 Stellen auf China entfallen​. Trumps mögliche Strafzölle von bis zu 10 Prozent auf alle Importe – oder sogar 200 Prozent auf Autos aus bestimmten Ländern – könnten diese Zahl drastisch reduzieren. Laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) könnten allein in Deutschland bis zu 300.000 Arbeitsplätze verloren gehen​​.

Besonders die Automobil- und Pharmaindustrie stünden vor massiven Problemen. Während die USA für die Pharma-Branche der wichtigste Innovations- und Absatzmarkt sind, hängt die Elektrotechnik stärker vom chinesischen Markt ab, wo Deutschland Vorprodukte für seine Produktion bezieht​.

Was passiert, wenn die USA sich abschotten?

Sollten die USA ihre angekündigte Abschottungspolitik umsetzen, hätte dies nicht nur Folgen für Deutschland. Experten warnen vor einem Rückgang der Weltwirtschaftsleistung um ein Prozent bereits im nächsten Jahr. "Die geopolitische Rivalität zwischen den USA und China wird weiter zunehmen", prognostiziert die Analyse von Prognos​.

Doch nicht alle Auswirkungen wären negativ – zumindest aus US-Sicht. Langfristig könnte Trumps Politik europäische Unternehmen zwingen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. "Wenn wir Pech haben, geht dieser Plan für die USA auf", so Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft​.

• https://www.prognos.com/