Petition nach Silvester
Millionen fordern Ende der Böllerei

| Redaktion 
| 06.01.2025

Mit über 1,9 Millionen gesammelten Unterschriften haben die Deutsche Umwelthilfe und die Berliner Gewerkschaft der Polizei heute ein klares Signal an die Politik gesendet: Ein generelles Böllerverbot zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt rückt näher. Doch wird die Bundesregierung reagieren?

Am Montag, dem 6. Januar 2025, übergaben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Berliner Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei (GdP) fast zwei Millionen Unterschriften an Staatssekretärin Juliane Seifert vom Bundesinnenministerium. Die Forderung: ein generelles Verbot von Pyrotechnik für den Privatgebrauch.

Die Gründe sind vielfältig. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont die gravierenden Schäden, die durch Silvesterböllerei entstehen: "Jedes Jahr werden Menschen schwer verletzt, Tiere geraten in Panik, und die Umwelt wird mit Feinstaub und Müll belastet."

Die Kritik richtet sich auch direkt an die Politik. Resch fordert: "Nancy Faeser muss noch vor der Neuwahl eine Änderung der Sprengstoffverordnung auf den Weg bringen. Ein friedliches Silvester ist ohne ein Verbot der privaten Böllerei nicht möglich." Besonders irritierend findet Resch die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Scholz, der die Forderungen nach einem Böllerverbot als "irgendwie komisch" abgetan hatte: "Für die Opfer sind die Folgen der archaischen Böllerei alles andere als komisch."

Gewalt gegen Einsatzkräfte – ein drängendes Problem

Auch Stephan Weh, Landesvorsitzender der GdP Berlin, macht deutlich, dass die Sicherheit der Einsatzkräfte oberste Priorität hat. "Unsere Petition soll unsere Kolleginnen und Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik schützen", erklärt er. Dabei übt er scharfe Kritik an der bisherigen politischen Untätigkeit: "Jedes Jahr Anfang Januar hören wir Mitleidsbekundungen aus der Politik, aber es passiert nichts. Diese leeren Worte können wir nicht mehr akzeptieren."

Die GdP fordert ein Ende der privaten Böllerei und die Einführung professionell organisierter Feuerwerke – ähnlich wie in Städten wie Sydney oder London.

Ein breites Bündnis für die Umwelt

Die Bewegung für ein böllerfreies Silvester wird von einem breiten Bündnis aus 35 Organisationen unterstützt, darunter Tier- und Umweltschutzverbände, Ärztevereinigungen und Naturschutzorganisationen. Neben der DUH und der GdP gehören unter anderem die Bundesärztekammer, der Deutsche Tierschutzbund, PETA Deutschland und die Deutsche Atemwegsliga zu den Unterstützern.

Dieses breite Netzwerk zeigt, wie umfassend die Auswirkungen der Silvesterböllerei auf verschiedene Lebensbereiche sind – von der Gesundheit über den Tierschutz bis hin zur Umwelt.

Die Zeit drängt

Mit fast zwei Millionen Unterschriften hat die Initiative ein starkes Zeichen gesetzt. Nun liegt es an der Politik, die Forderungen ernst zu nehmen. Ein generelles Böllerverbot wäre ein Schritt zu mehr Sicherheit, Umweltschutz und Frieden an Silvester.

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