Solidarität und Schwermetall

Wacken Open Air und DKMS feiern 1008 neue Stammzellenspender

Anfang des Monats ist mit dem Wacken Open Air eines der größten Metal-Festivals der Welt einmal mehr im namensgebenden, norddeutschen Dorf über die Bühnen gegangen. Rund 85.000 Anhänger der harten Gangart haben sich über mehrere Tage hinweg mit Blind Guardian, Amon Amarth, Behemoth oder den Scorpions ausgetobt – doch bei all dem Vergnügen blieb auf dem "heiligen Acker“ auch Zeit für die gute Sache.

Am Aktionsstand der DKMS in Deutschland (ehemals bekannt als Deutsche Knochenmarkspenderdatei) im Camp der Wacken Foundation hat sich so zum Beispiel die 23-jährige Melissa eingefunden. Bei ihr handelt es sich um die Tochter des 2018 verstorbenen Wacken-Produktionsleiters Thomas Hess. Vor zehn Jahren mobilisierte er die bewegte Festival-Community, als Melissa an MDS (Myelodysplastisches Syndrom) erkrankte und dringend auf eine Stammzellenspende angewiesen war.

Einzelschicksal als Impuls

"Es war für uns sofort klar, dass wir loslegen", erinnert sich Wacken-Mitgründer Thomas Jensen. "Wir haben versucht, es bestmöglich umzusetzen und haben gesagt: Da muss die ganze Family ran. Es war unglaublich, wie viele mitgemacht haben. Das war emotional und bewegend."

Über 2700 Fans folgten dem ersten Aufruf und ließen sich registrieren, um Melissa (oder einem anderen Menschen) möglicherweise das Leben retten zu können. Mitgründer Holger Hübner ergänzt: "Jeder hatte es verstanden und gemerkt, wie wichtig das ist. Wir haben die besten Fans der Welt. Und so konnten wir schnell helfen. Seitdem laufen die Aktionen sehr positiv, immer wieder. Jedes Jahr haben wir neue Rekorde und wir hoffen natürlich jedes Jahr, noch mehr Leben zu retten".

Bei der diesjährigen Ausgabe des Kultfestivals ließen sich 1008 Metalheads vor Ort registrieren, sodass das Wacken Open Air inzwischen über 12.700 Personen zu diesem wichtigen Schritt motivieren konnte. Der DKMS zufolge konnten 85 von ihnen durch eine Stammzellenspende dazu beitragen, das ein Mensch sein Leben einer potenziell tödlichen Krankheit zum Trotz fortsetzen kann.

So wie Melissa. Diese schildert: "Wenn ich jetzt, zehn Jahre später darüber nachdenke, was seitdem entstanden ist, macht mich das froh und glücklich. Es ist schon krass, dass sich durch meine Geschichte so viele Fans registriert haben".

Die Organisation weist darauf hin, dass allein in diesem Jahr rund 135.000 Menschen altersbedingt aus der Kartei ausscheiden. Wer die Arbeit des DKMS unterstützen und im weltweiten Suchlauf auftauchen möchte, muss weder Metal mögen noch auf die nächste Ausgabe des Wacken Open Air warten: Unter dem folgenden Link kann ein Registrierungsset für zuhause ganz bequem online angefordert werden!

• https://www.dkms.de/wacken
• https://www.wacken.com