Geboren 1957 in Heidelberg, wagte er 1987 den ersten Bungeesprung von einer riesigen Staumauer für den Film „Feuer, Eis & Dynamit“. Dieser mutige Akt führte zur Gründung der Jochen Schweizer GmbH, einem führenden Bungee-Veranstalter und Anbieter von Erlebnisgeschenken. Sein Buch „Warum Menschen fliegen können müssen“ inspirierte und seine Firma florierte. Schweizers unternehmerisches Können zeigte sich auch in der Sendung „Die Höhle der Löwen“, wo er als Investor auftrat. 2017 verkaufte er den Großteil der Anteile an seinem Gutschein-Unternehmen an ProSiebenSat.1 und der Medienkonzern führte das Geschäft mit dem Erlebnis-Anbieter mydays zusammen. Ob als Abenteurer, Geschäftsmann oder Investor – Jochen Schweizer hat seinen Namen in den Geschichtsbüchern der Grenzerfahrungen und Unternehmertums festgelegt.
LEADERSNET: Zur Einleitung – Herr Schweizer, woran arbeiten Sie gerade?
Jochen Schweizer: Als Unternehmer am Ausbau der Event-Location Jochen Schweizer Arena. Die Nachfrage nach Firmenveranstaltungen ist nach der schwierigen Corona-Zeit sprunghaft angestiegen. Dem haben wir bereits mit der Erweiterung unserer gastronomischen Kapazitäten durch eine Wok-Küche und der Erweiterung der Erlebnismöglichkeiten Rechnung getragen.
Als Autor an meinem neuen Buch „Handle! Wie Du zu dem Menschen wirst, der all DEINE Probleme löst“, welches im Februar 2024 erscheint.
Und als Keynote-Speaker an neuen Inhalten zu meinen Lebensthemen Motivation, Change und Leadership.
LEADERSNET: Thema Leadership – wie lautet Ihre Vision – was braucht es heutzutage, um ein erfolgreicher Manager zu sein, und welche Eigenschaften sind neuerdings weniger gefragt?
Jochen Schweizer: Führung geht heute anders. Es bewerben sich nicht mehr Mitarbeiter bei Unternehmen, sondern Unternehmen werben um die besten Mitarbeiter. Diese wollen Verantwortung übernehmen und gleichzeitig Freiräume ausschöpfen. Die Balance ist wichtig, und am Ende zählt das Ergebnis. Um gute Mitarbeiter zu führen, gilt es, sie zu fördern und zu fordern. Investitionen in ein gutes Betriebsklima, z.B. durch Incentive Events, sind dafür unerlässlich.
LEADERSNET: Sie haben den Verkauf Ihrer Firmenanteile an die ProSiebenSat.1 als Ihren größten Fehler bezeichnet. Wie gehen Sie heute mit dem Thema um?
Jochen Schweizer: Ich habe den Fehler akzeptiert und unterstütze konstruktiv das neue Management. Dieses hat einige meiner Vorschläge, z.B. den kulanteren Umgang mit abgelaufenen Gutscheinen und, damit einhergehend, eine höhere Kundenzufriedenheit sowie die Verschlankung der IT-Strukturen, bereits umgesetzt oder umzusetzen begonnen.
LEADERSNET: Thema Erlebniswirtschaft – alles soll extremer werden – was kann in Zukunft noch angeboten werden – wie kann das Extreme noch getoppt werden - haben Sie Beispiele?
Jochen Schweizer: Dieser These stimme ich nicht zu. Der große Trend geht zu authentischen, intensiven Erlebnissen und Erfahrungen – und diese müssen nicht immer extremer werden, sondern sensorischer. Man muss also nicht mehr aus dem Flugzeug springen, um im Freefall das Gefühl des Fliegens zu erleben. Das gleiche sensorische Erlebnis erfahren jedes Jahr 20.000 Menschen, von Kindern bis hin zu Senioren, im vertikalen Windkanal der Jochen Schweizer Arena. Sie fliegen dort mit nichts als dem eigenen Körper und erleben damit die Urform des freien Fliegens.
LEADERSNET: Welche Auswirkungen haben Ereignisse wie der Unfall der Titan auf die Erlebnisindustrie? Gibt es ein Umdenken?
Jochen Schweizer: Vorübergehend ja, langfristig nein.
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