Der Tod ist endgültig: Mit einem Menschen, der gestorben ist, kann man sich nicht mehr unterhalten. Er kann keine Fragen mehr beantworten, die den Hinterbliebenen vielleicht noch unter den Nägel brennen. Alles was den Trauernden bleibt, sind die Erinnerungen an einen geliebten Menschen.
Umso überraschter waren die Trauergäste bei der Beerdigung der britischen Holocaust-Aktivistin Marina Smith, die im Juni im Alter von 87 Jahren verstarb: Smith hielt nämlich auf ihrer eigenen Beerdigung eine Rede und beantwortete Fragen der Anwesenden, die einem Bericht des Telegraph zufolge "geschockt" warden.
Eine "Holographische Video-Gespräch-Erfahrung"
Möglich gemacht wurde dieses auf den ersten Blick übernatürliche Ereignis von Smiths Sohn Stephen. Dieser ist Mitbegründer der Videoplattform "StoryFile", die auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) "Holographische Video-Gespräch-Erfahrungen" bietet. Diese Technologie bildete auch die Basis für Marina Smiths "Rückkehr" von den Toten. Sie beantwortete deshalb auch vor ihrem Tod zahlreiche Fragen in einem Video.
"Für mich als Sohn war es am wertvollsten, dass meine Mutter bereit war, Fragen über ihre frühe Kindheit zu beantworten. Dazu gehörten auch schwierige Themen wie die Scheidung ihrer Eltern und das Leben als Einwanderin aus Indien", so Stephen gegenüber dem Telegraph. "Sie war auch bereit, interessante Fragen zu ihren Ansichten über Politik, Umwelt und die Zukunft zu beantworten. Das war für mich besonders interessant, da wir solche Gespräche noch nie geführt hatten."
Verblüffende Ehrlichkeit
Letzteres war es auch, was die Trauergäste schockierte: nicht die Technologie, sondern die offenen Antworten der 87-Jährigen. "Die Verwandten waren von der neuen Ehrlichkeit meiner Mutter bei ihrer Beerdigung verblüfft. Zuvor war es ihr zu peinlich gewesen, ihre wahre Kindheit preiszugeben", erzählt Stephen Smith. "Auf eine entsprechende Frage bei der Beerdigung erzählte sie von ihrer Kindheit in Indien, von der wir nichts wussten."
www.storyfile.com
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