Nicht alle nehmen dem Sänger seine angebliche Läuterung ab.
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Es gibt eigentlich kaum eine Verschwörungstheorie, der Xavier Naidoo in den vergangenen Jahren nicht aufgesessen ist: von der Flachen-Erde-Theorie, über QAnon, bis hin zur Leugnung der Corona-Pandemie. Dazu gesellen sich noch eine Reihe von rassistischen und antisemitischen Aussagen, gepaart mit der Verbrüderung mit der Reichsbürger-Bewegung.
Umso erstaunlicher mutet die plötzliche Kehrtwende des Mannheimer Sängers an. Naidoo hat am Mittwoch überraschend ein Video veröffentlicht, in dem er bereut sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben. "Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue", sagt der 51-Jährige in dem 3:14 Minuten langen Clip auf seinem YouTube-Kanal. "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage."
Seinen Sinneswandel begründet er mit dem Krieg in der Ukraine: "Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte." In Gesprächen mit Betroffenen und Bekannten habe er sich viele kritische Fragen gefallen lassen müssen. "Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe", so Naidoo.
Von welchen konkreten Aussagen und Sichtweisen er jetzt angeblich abgekehrt ist, lässt Xavier Naidoo in dem Video jedoch offen. Dementsprechend fallen die Reaktionen auf das Statement des Musikers auch gemischt aus. Während der Tagesspiegel-Journalist Christoph Rieke in einem Kommentar schreibt, dass auch Naidoo ein Recht auf Rehabilitation habe und ihm Berechnung zu unterstellen unfair wäre, zweifelt Giulia Silberberger, Gründerin der Anti-Verschwörungsplattform "Der Goldene Aluhut" an Naidoos Läuterung: "Ich sehe jedoch einen Mann, der im Job-Mode einen Text vorliest, der aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer PR-Schmiede kommt. Eine professionell verfasste Nachricht, hinter der offenbar jemand mit Ahnung gesessen, aber dennoch versäumt hat, das Schwurbelwording zu entschärfen."
Silberberger vermutet eine "Karriererettung": "Die Tourbusflotten schwärmen aus, die Konzerthallen sind gebucht, die Ticketverkäufe laufen. Die Branche ist wieder da. Ohne Xavier." Wie ernst es dem Musiker tatsächlich mit der Abkehr von Verschwörungstheorien und rassistischen Ideologien ist, wird sich zeigen. LEADERSNET zeigt Ihnen in der Zwischenzeit die besten Reaktionen auf Naidoos Video:
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