Die Posse um die geplante Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist um ein weiteres Kapitel reicher: Der Tesla-Chef hat Medienberichten zufolge eine Videokonferenz angesetzt, um die Mitarbeiter:innen des Kurznachrichtendienstes über seine Pläne zu informieren. Eigentlich hätte die Konferenz nur eine interne sein sollen, doch wenig überraschend sind die Ausführungen Musks umgehend geleaked worden.
So hat der Tech-Milliardär etwa angekündigt, dass er Zahl der Nutzer:innen auf eine Milliarde heben will – aktuell hält die Social-Media-Plattform bei rund 230 Millionen täglich aktiven User:innen. Als Vorbild will er sich unter anderem TikTok nehmen. Er lobte das chinesische Unternehmen etwa dafür, dass es für seine Nutzer:innen Clips heraussuche, die unterhaltsam seien. Weiters kann sich Musk vorstellen, für die aktuell kostenlose Verifizierung der Nutzer:innen in Zukunft eine Gebühr zu verlangen.
Wertvolle Mitarbeiter:innen dürfen im Home-Office bleiben
Um die Wirtschaftlichkeit Twitters zu garantieren, kündigte der Multi-Milliardär an, dass es möglicherweise zu Jobkürzungen kommen könnte. Twitter müsse finanziell gesund sein, was derzeit nicht der Fall sei, da die Kosten über den Erlösen lägen, kritisierte der 50-Jährige. Wer aber einen bedeutenden Beitrag leiste, habe nichts zu befürchten, versprach Musk. Auch hätten wertvolle Mitarbeiter:innen eher die Chance weiterhin im Home-Office arbeiten zu dürfen.
Eines der Lieblingsthemen des reichsten Menschen der Welt durfte natürlich nicht fehlen: freie Meinungsäußerung. Elon Musk tritt dafür ein, dass es User:innen erlaubt sein müsse, auch "ziemlich empörende" Dinge zu posten. Er zeigte sich aber dafür offen, die Verbreitung solcher Tweets zu drosseln, da ihm durchaus bewusst sei, dass Nutzer:innen die Plattform verlassen, wenn sie sie angegriffen werden oder sich auf der Plattform unwohl fühlen.
Für und Wider
Ob es tatsächlich zur Übernahme Twitters durch Musk kommt, steht weiterhin in den Sternen. Eine Einigung mit dem Verwaltungsrat des Unternehmens gibt es zwar, aber es fehlt noch die Zustimmung der Mehrheit der Anteilseigner des Konzerns. Auf der anderen Seits spreizt sich der Tesla-Boss, weil er an den Twitter-Angaben über die Zahl der Fake-Accounts zweifelt. Twitter wiederum machte, den 50-Jährigen daraufhin darauf aufmerksam, dass er die Vereinbarung nicht unilateral aussetzen könne.
Der aktuelle Börsenkurs der Plattform sorgt auch nicht gerade für Optimismus. Elon Musk hatte den Anteilseignern ursprünglich 54,20 Dollar pro Aktie geboten. Aktuell liegt der Kurs jedoch nur bei 37,78 Dollar, was den Milliardär wiederum dazu bewegen könnte, den Preis nachzuverhandeln, worauf die aktuellen Anteilseigner aber eher weniger Lust haben werden. (as)
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