Trotz der Corona-Krise steigt die Zahl der neugegründeten Start-ups momentan. Aber welche Auswirkung hatte die Pandemie auf die Gründung dieser neuen Unternehmensmodelle und in welche Richtung tendieren diese?
"Wirtschaftsmacht der Zukunft"
Die Zahl der Start-ups ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. 2021 wurden knapp 3.350 neue Start-up-Unternehmen in Deutschland gegründet. Im Vergleich zu 2020 stieg die Zahl der Neugründungen somit um elf Prozent. Laut der "Startupdetector"-Analyse trug der erste Corona-Lockdown im März 2020 maßgeblich zum Einbruch der Neugründungen bei. Nach einem anfänglichen Einbruch der Unternehmens-Neugründungen zu Beginn der Pandemie, werden laut Angaben des Handelsblatts pro Quartal konstant mehr als 800 neue Start-ups gegründet.
Auch der Bundesverband Deutsche Start-ups zeigt sich positiv überrascht über diese Entwicklung: "Start-ups sind die Wirtschaftsmacht der Zukunft", ist Geschäftsführer Christoph J. Stresing überzeugt. Trotzdem würde noch viel Potenzial diesbezüglich ungenutzt bleiben. Nicht nur die Zahl der Start-up-Neugründungen stieg 2021 an, sondern auch die Anzahl der Unternehmen, die externe Investoren für ihr Unternehmen anwerben konnten.
Das sind die aktuellen Trends
Trotz der positiven Entwicklung profitieren nicht alle Branchen gleichermaßen von dieser und die Investoren richten ihre Aufmerksamkeit auf einige wenige Bereiche. Einer der Sektoren der 2021 weniger Aufmerksamkeit erhielt war der "Medien und Unterhaltungssektor". Dieser verzeichnete ungefähr 41 Finanzierungsrunden und blieb somit hinter dem bundesweiten Durchschnittswachstum zurück. Im Jahr 2021 profitierte der Bereich "Hardware" zwar auf einem geringen Niveau von dem Schwung der Neugründungen, trotzdem verfünffachte sich das Risikokaptial von 112 auf fast 544 Millionen Euro.
Ein weiterer Bereich der 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 leichte Verluste verzeichnen musste, ist der Bereich "Mobilität". Laut dem Beratungsunternehmen EY verzeichnete dieser Sektor zwar einen Anstieg der Finanzierungsrunden von 58 auf 76 Abschlüsse und von 1,2 auf knapp zwei Milliarden Euro trotzdem schien dieser Bereich 2021 leichte Verluste zu verzeichnen. Der Bereich "Mobility" fiel im Ranking der wichtigsten Start-up-Branchen vom vierten auf den fünften Platz. EY verzeichnete einen Anstieg der Finanzierungsrunden von 58 auf 76 Abschlüsse und von 1,2 auf knapp zwei Milliarden Euro. 2020 hatte der Sektor noch das meiste Kapital einsammeln können. 2021 reichte es hingegen nur noch für Platz vier.
Überraschungen bei den Neugründungen
Für eine Überraschung sorgte die Entwicklung innerhalb des Gesundheitssektors. Hier konnten die Investoren mit ihren Ideen nicht so sehr überzeugen wie erwartet: Laut EY gab es einen leichten Anstieg von 109 auf 125 Finanzierungsrunden, somit lag der Sektor "Gesundheit“ knapp vor dem Sektor "Fin Tech“.
Ein großes Plus durfte 2021 der "E-Commerce"-Bereich verzeichnen, EY verzeichnete 166 Finanzierungsrunden, also 68 als im Vorjahr und auch die Investitionssumme stieg 2021 fast auf das Vierfache an. Vor allem Lieferdienste, wie beispielsweise "Gorillas" verhalfen der "E-Commerce"-Branche zu einem Gewinn. Im Jahr 2021 tendierten zahlreiche Start-ups auf den Sektor "Software & Analytics", auf diese Branche entfiel jede dritte Finanzierungsrunde. (tk)
www.startupdetector.de
www.ey.com
Kommentar schreiben