Industrie 4.0: Nur USA besser als Deutschland

Proaktives Management in den Unternehmen und gesetzliche Rahmenbedingungen werden als ausschlaggebend für Deutschlands Erfolg angesehen.

Knapp ein Viertel steuert die Fertigungsindustrie zum deutschen BIP (Bruttoinlandsprodukt) bei. In kaum einem anderen Land hat die Industrie eine ähnlich große Bedeutung – doch sehen die deutschen Industrieunternehmen die USA in der entscheidenden Zukunftsfrage vorne: Jedes vierte deutsche Industrieunternehmen (25 Prozent) nennt die USA als Vorreiter der vernetzten Produktion, der Industrie 4.0. Deutschland belegt mit 16 Prozent Nennungen Platz zwei, dicht gefolgt von China und Japan (jeweils 15 Prozent). Südkorea sehen 13 Prozent auf dem Spitzenplatz.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 550 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigen in Deutschland. "Industrie 4.0, das ist die durchdigitalisierte und unternehmensübergreifend vernetzte Industrie. Mit der schnellen Einführung des Mobilfunkstandards 5G in Deutschlands Fabriken werden die Karten neu gemischt", erklärt Christina Raab, Mitglied im Bitkom-Präsidium.

Fehlende Unterstützung von Seiten der Politik

Als ausschlaggebend für Deutschlands Erfolg in der Industrie 4.0 wird vor allem ein proaktives Management in den Unternehmen gesehen (55 Prozent). 39 Prozent sagen, dass in Deutschland bessere gesetzliche Rahmenbedingungen herrschen, aber nur jedes Vierte sieht Deutschland als führend bei der Etablierung von Standards (24 Prozent) oder bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung (24 Prozent).

Nur jedes Neunte (elf Prozent) spricht von einer starken Unterstützung durch die Politik im Bereich Industrie 4.0. Für die anderen Nationen wird das politische Engagement hingegen besser bewertet (USA: 21 Prozent, China: 22 Prozent, Japan: 20 Prozent). Christina Raab: "Wir brauchen bessere steuerliche Rahmenbedingungen für Investitionen in Industrie 4.0, eine Stärkung der Forschungs- und Entwicklungsförderung sowie gezielte Weiterbildungsangebote für die Beschäftigten."

Wenig Wettbewerbsverschiebungen erwartet

Für die nächsten Jahre rechnet die deutsche Industrie mit wenig Verschiebungen im Wettbewerb mit anderen Standorten. So sagt jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent), dass auch im Jahr 2030 die USA in dem Bereich führend sein werden. Jeweils 15 Prozent nennen Deutschland und Südkorea, 14 Prozent Japan. Chinas Zukunft sehen die Unternehmen hingegen kritisch: Lediglich jedes achte Unternehmen (zwölf Prozent) geht davon aus, dass China zukünftig an erster Stelle steht. (as)

www.bitkom.org

Hinweis zur Methodik

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Von Anfang März bis Mitte April 2022 wurden dabei 553 Industrieunternehmen in Deutschland ab 100 Beschäftigten telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

Die Fragestellungen lauteten: "Welche Nation ist Ihrer Meinung nach derzeit beim Thema Industrie 4.0 führend?" "Aus welchen Gründen sehen Sie die eben genannte Nation als Vorreiter?" "Und welche Nation wird Ihrer Meinung nach im Jahr 2030 beim Thema Industrie 4.0 führend sein?"

www.bitkom-research.de

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Hinweis zur Methodik

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Von Anfang März bis Mitte April 2022 wurden dabei 553 Industrieunternehmen in Deutschland ab 100 Beschäftigten telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

Die Fragestellungen lauteten: "Welche Nation ist Ihrer Meinung nach derzeit beim Thema Industrie 4.0 führend?" "Aus welchen Gründen sehen Sie die eben genannte Nation als Vorreiter?" "Und welche Nation wird Ihrer Meinung nach im Jahr 2030 beim Thema Industrie 4.0 führend sein?"

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