Nestlé mal wieder unter Beschuss

Nestlé ist Prügel in den sozialen Medien durchaus gewohnt. Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Boykottaufrufe – die wir hier jetzt nicht bewerten wollen – gegen den Schweizer Nahrungsmittelkonzern. Jetzt sieht sich Nestlé dem nächsten Shitstorm ausgesetzt: Grund dafür sind die Aktivitäten des Unternehmens in Russland. Während andere große Firmen sich seit dem Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine geschäftlich aus Russland zurückgezogen haben, hat Nestlé dies nur zum Teil getan.

Zahlreiche User:innen posten ihre Kritik in die Facebook-Timeline von Nestlé. Tenor der Kritik: Mit der Fortführung der Geschäftstätigkeiten wird das Töten und Morden ukrainischer Kinder unterstützt. Ein Vorwurf, der vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekräftigt wird. Der 44-Jährige war am Samstag live zu einer Solidaritätskundgebung in Bern (Schweiz) zugeschaltet: Der Slogan von Nestlé laute "gutes Essen, gutes Leben", so Selenskyj. Und dieses Unternehmen wolle Russland nicht verlassen: "Geschäfte in Russland funktionieren, obwohl unsere Kinder sterben und unsere Städte zerstört werden."

Today it became well known that @Nestle refuses to leave the Russian market, they will continue to pay taxes there, thus supporting the murder of citizens in #Ukraine.

Do not buy products of sponsors to tyranny, #BoycottNestle! pic.twitter.com/HG40rM5dQY

— Anonymous Operations (@AnonOpsSE) March 17, 2022

Doch diese Kritik will Nestlé nicht unwidersprochen lassen und hat deshalb am Sonntag ein Statement veröffentlicht: "Wir haben sämtlich Importe und Exporte aus Russland gestoppt, außer bei lebenswichtigen Produkten." Darüber hinaus würden keine Investitionen mehr getätigt und keine Produkte beworben. Mit den noch verbliebenen Tätigkeiten werde kein Gewinn erzielt. "Dass wir wie andere Lebensmittelfirmen die Bevölkerung mit wichtigen Lebensmitteln versorgen heißt nicht, dass wir einfach weitermachen wie vorher", so das Unternehmen weiter.

Gleichzeitig übernehme man in der Ukraine "was immer möglich ist, um diese humanitäre Katastrophe lindern zu helfen". Nestlé sei derzeit noch eines der wenigen aktiven Lebensmittelunternehmen in der Ukraine. (as)

www.nestle.com