Galeria Karstadt Kaufhof: Gläubigern könnten Milliarden durch die Lappen gehen

Wenn die Gläubiger nicht auf ihre Forderungen verzichten, droht die angeschlagene Warenhauskette, ihren Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen.

"Friss oder stirb" titelt die Wirtschaftswoche (WiWo): Am 27. März stimmen die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof über das Schicksal der Warenhauskette ab und es sieht nach einer Lose-Lose-Situation für sie aus. Denn der Insolvenzplan sieht vor, dass die Gläubiger auf Forderungen in Milliardenhöhe verzichten müssen. Stimmen sie dem nicht zu, dann "wird der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein", zitiert die WiWo aus einer 60-seitigen Zusammenfassung des Insolvenzplans.

Die Sanierungsberater rechnen demnach mit "planzahlungsberechtigten Insolvenzforderungen" von insgesamt 1,41 bis 2,36 Milliarden Euro. Gläubiger ohne Sicherheiten sollen dem WiWo-Bericht zufolge bei einer Annahme des Insolvenzplans nur zwei bis 3,5 Prozent der ihnen geschuldeten Summe erhalten. Nehmen sie den Plan nicht an, dann werde für sie "noch deutlich weniger übrig bleiben", heißt es in Konzernkreisen. Gläubiger, die über Sicherheiten verfügen, dürften etwas glimpflicher davonkommen.

Mode ist Trumpf

Im Insolvenzplan haben der Galeria-Vorstand und die Sanierungschefs Patrick Wahren und Arndt Geiwitz skizziert, wie das Unternehmen einen Weg aus der Krise finden soll. Genannt werden die bereits diskutierten Schließungen von zahlreichen Standorten und die Reduzierung von Verkaufsflächen. Zudem soll sich die Wahrenhauskette in Zukunft auf Modeartikel konzentrieren und gleichzeitig das Angebot an anderen Produkten, wie etwa Spiel- oder Schreibwaren, zurückfahren. Im Schnitt soll die Zahl der Marken und Artikel demnach um rund 30 Prozent gesenkt werden.

Handelsexperte Jörg Funder sieht gegenüber der WiWo mit diesem Plan jedoch auch einige Risiken verbunden und verweist auf die Situation des Fashionriesen Peek & Cloppenburg, der – aufgrund der schwierigen Situation im Modegeschäft – selbst in finanzielle Turbulenzen geraten ist und kürzlich selbst ein Schutzschirmverfahren beantragt hat, um sich zu sanieren (LEADERSNET berichtete).

www.galeria.de

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