Aufsichtsratsvorsitzende als Orchester-Dirigenten

"Die Aufsichtsratsvorsitzenden als Chair of the Future müssen als Orchester-Dirigent und primus inter pares agieren", so Professor Christian Strenger beim 19. Video-Livestream/Podcast zum Thema "Die Aufsichtsratsvorsitzenden – was sie wirklich können müssen".

Als Motivator, Inspirator und Kommunikator fördern sie gelebte Unabhängigkeit im Denken und Handeln und erlauben durch Gleichbehandlung aller AR-Mitglieder auch das Ausdiskutieren von Minderheitsmeinungen. Ihre untadelige Persönlichkeit und Integrität gibt ihnen die Kraft zur Umsetzung erforderlicher Maßnahmen. Ohne besondere Macht und nur mit ihrem Können vereinigen sie die einzelnen Experten und Fähigkeiten im Gremium zu einer meisterlichen Gesamtleistung.

So die wesentlichen Erkenntnisse aus dem gerade veröffentlichten Aufsichtsrats-Podcast von Directors Academy, in dem Professor Christian Strenger, "Mister German Corporate Govenance" und derzeit stellvertretender Vorsitzender der DVFA-Kommission "Corporate Governance und Stewardship", sehr offen seine persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen mit Gastgeber und Moderator Rudolf X. Ruter über zahlreiche Facetten der aktuellen Aufsichtsratsarbeit berichtete. Die zahlreichen Podcast-Teilnehmer benannten neben Unabhängigkeit und Kommunikationsfähigkeiten auch noch Integrität, Mut und Fähigkeit zum Ausgleich divergierender Interessen als wesentliche Kern-Anforderungen der Aufsichtsratsvorsitzenden.

Mangelnde Transparenz und unzureichende Berichterstattung über die Aufsichtsgremienarbeit muss abgestellt werden

Alle Unternehmen – auch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – sollten eine allumfängliche transparente Corporate Governance anstreben. Anstrengungen im Bereich der Unabhängigkeit der einzelnen Mitglieder insbesondere der Aufsichtsratsvorsitzenden sind zu verbessern. Gegebenenfalls ist ein Lead Independent Director – wie zum Beispiel bei SAP, Fresenius Medical Care – im Aufsichtsgemium zu installieren.

Unabhängigkeit ist kein Regulativ sondern sollte Ethos eines Unternehmens sein, unterstrich Moderator Rudolf X. Ruter. Aufsichtsratsvorsitzende sollte von einem hohen ethischen Standard und einer "Null-Toleranz-Politik" bei ernsthaften Vorfällen geprägt sein. "Genau Hinschauen – gründlich Hinterfragen – sich aktiv Einbringen", fasste Professor Christian Strenger seine Ausführungen zusammen. Eine Empfehlung nicht nur für Aufsichtsratsvorsitzende.

Nächste Folge am 3. November 2022

Diese und alle weiteren Folgen des Podcast für den Aufsichtsrat können Sie auf Spotify oder Apple Podcast anhören. Weitere Informationen finden Sie auf der Webpage von Directors Academy. Die Video-Aufnahme steht auch weiterhin auf LinkedIn bereit.

Der 20. Video-Livestream folgt am Donnerstag, den 3. November 2022 von 17 bis 18 Uhr mit Andreas Ronken zum Thema "Fremdmanager und Familienbeirat. Erfolg liegt in der Schnittstellen-Klärung und der emotionalen Intelligenz". Andreas Ronken gelernter Maschinenbauingenieur mit MBA, hat im Januar 2015 den Vorsitz der Geschäftsführung der Alfred Ritter GmbH & Co. KG übernommen.

Er ist unter anderem Mitgesellschafter bei Business Angels Region Südwest, Beiratsmitglied aktuell bei Melitta und war Beirat unter anderem bei Otto Cosmetics und Rockwool (alles Familienunternehmen). Andreas Ronken blickt auf eine langjährige internationale Berufserfahrung bei Mars Inc. zurück, wo er verschiedene Management Positionen im In- und Ausland durchlaufen hat. Seine Schwerpunktthemen sind Entrepreneurship, Innovation, New Work und Lean Management. Leidenschaftlich setzt er sich für das Thema Nachhaltigkeit speziell im Kakaosektor ein.

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