Das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren – angetrieben auch durch die Klimaaktivistin Greta Thunberg und ihre "Fridays For Future"-Bewegung – massiv an Auftrieb gewonnen. Wie eine aktuelle Studie der globalen Strategieberatung L.E.K. Consulting zeigt, ist das Interesse am Thema Nachhaltigkeit in den letzten drei Jahren um 18 Prozent gestiegen. Für diese Nachhaltigkeitsstudie wurden mehr als mehr als 2.500 Verbrauchern in den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien befragt. 68 Prozent der Befragten ist Nachhaltigkeit etwas bis sehr wichtig.
Umweltbezogene und gesellschaftliche Nachhaltigkeitsziele
54 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie aus Gründen der Nachhaltigkeit bereits von bestimmten Marken beziehungsweise Produkten abgewichen sind. Wiederum 51 Prozent sind bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen, insbesondere im Bereich Haustiere, Schönheitspflege und Haushalt. Dabei ist die Zahlungsbereitschaft bei Haushalten mit höherem Einkommen am höchsten, was eine potenzielle Chance für Marken darstellt, ihre Premiumangebote weiterzuentwickeln, um diese Verbrauchergruppe gezielter anzusprechen.
Die meisten Verbraucher bringen Nachhaltigkeit in erster Linie mit den umweltbezogenen UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) in Verbindung, insbesondere mit nachhaltigen Industrien, sauberer Energie und verantwortungsvollem Konsum. Jüngere Verbraucher haben im Vergleich zu älteren Generationen eine stärkere Affinität zu "gesellschaftlichen" SDGs wie soziale Gerechtigkeit, produktive Beschäftigung sowie Gesundheit und Wohlbefinden, was darauf hindeutet, dass diese mit der Zeit an Bedeutung gewinnen werden.
Erhebliche Chancen für Unternehmen
"Die Bedeutung und der Fokus auf Nachhaltigkeit nimmt zu, auch in den Köpfen der Verbraucher", sagt Mark Boyd-Boland, Partner von L.E.K. Consulting in London. "Für die Unternehmen ergeben sich daraus erhebliche Chancen, sowohl um dem veränderten Verbraucherverhalten gerecht zu werden als auch um Innovationen voranzutreiben. Wir glauben, dass es für Unternehmen entscheidend ist, die sich entwickelnde Einstellung der Verbraucher zur Nachhaltigkeit zu verstehen. Die Umsetzung dieses Ansatzes - und eine wirksame Reaktion darauf - wird letztlich über Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen und Marken entscheiden."
Lauren DeVestern, Partnerin von L.E.K. Consulting in Boston, ergänzt: "Unsere Studie liefert wichtige Signale für Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Nachhaltigkeit stellen wollen, die vor ihnen liegen. Das bedeutet, dass die Vorstände der Unternehmen ihre Strategie lieber früher als später festlegen und bereit sein müssen, kurzfristig zu investieren, um die langfristigen Vorteile zu sichern, die sich ergeben sollten. Wir freuen uns darauf, die detaillierteren Ergebnisse der soeben abgeschlossenen Studie mit einem breiten Spektrum von Unternehmen zu teilen und zu diskutieren."
Auswirkungen auf Lebensstil und ihr Kaufverhalten
Weitere Ergebnisse der L.E.K.-Umfrage zeigen, wie sich die Einstellung der Verbraucher zur Nachhaltigkeit auf ihren Lebensstil und ihr Kaufverhalten auswirkt. Mehr als 34 Prozent der amerikanischen, 29 Prozent der britischen und 24 Prozent der australischen Verbraucher gaben an, dass sie in den nächsten drei Jahren definitiv oder wahrscheinlich ein Elektro- oder Hybridfahrzeug kaufen werden.
In allen Ländern sind rund 50 Prozent der Verbraucher an einem Wechsel zu sauberen Energiequellen interessiert. Tatsächlich berichteten 23 Prozent Verbraucher in den USA, 36 Prozent in Großbritannien und 37 Prozent in Australien, dass sie bereits umgestiegen sind. Über alle Regionen hinweg gaben 57 Prozent der Verbraucher an, dass sie aktiv nach Möglichkeiten suchen, ihr Wissen und Know-how über Nachhaltigkeit zu erweitern. Das Verpackungsdesign bzw. die Angaben darauf sind derzeit der wichtigste Hinweis auf Nachhaltigkeit für die Verbraucher. Die jüngere Generation ist jedoch "klüger" und bezieht sich auf viel mehr Quellen, was darauf hindeutet, dass die Verbraucher im Laufe der Zeit versierter werden und eine clevere Verpackung allein in Zukunft wahrscheinlich nicht ausreichen wird. (as)
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