Anrecht Investments: Unternehmerpaar fördert den Wandel
Kristina und Jörg Anrecht: "Im Finanzsektor gibt es definitiv noch einige Baustellen in Bezug auf die Gleichstellung"

Veränderung erzielen wir nur gemeinsam, lautete die Botschaft des "WoMen on Top" Events auch in diesem Jahr. Am 18. April trafen sich Männer und Frauen aus Politik, Wirtschaft und Medien im Düsseldorfer Rheinturm um über die Stärkung weiblicher Rollen in der Arbeitswelt zu sprechen.

Zum ersten Mal mit dabei war das Hamburger Ehepaar Kristina und Jörg Anrecht. Ihr Unternehmen "Anrecht Investment" unterstützt die "WoMen on Top" Veranstaltung als Sponsor. LEADERSNET hat mit Ihnen über ihren Einsatz und die Realität in der Finanzwelt gesprochen – denn hier sind nach wie vor mehr Männer in Führungsrollen als Frauen. Was muss sich ändern? 

© Women on Top / Andreas Rentz

LEADERSNET: Familie Anrecht, es gibt viele Veranstaltungen die für "Female Empowerment" stehen. Warum haben Sie sich entschieden Women on Top zu unterstützen?

Familie Anrecht: Als Unternehmerehepaar unterstützen wir die Vision von Women on Top vollkommen und waren begeistert, dieses Jahr zum ersten Mal sowohl als Sponsoren als auch als Gäste an diesem inspirierenden Event teilzunehmen. Wir haben uns bewusst für Women on Top entschieden, weil wir fest an die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter glauben und die Förderung von Frauen in Führungspositionen als entscheidend für den Fortschritt unserer Gesellschaft betrachten. Das besondere an dieser Veranstaltung ist, dass sie eine Plattform für einen gleichberechtigten Austausch bietet und die Kommunikation zwischen Männern und Frauen in diesem Bereich fördert.

LEADERSNET: Was war Ihr persönliches Highlight des Abends, was haben Sie mitgenommen?

Familie Anrecht: Das Motto "The Sky is The Limit" erwies sich als treffender Leitgedanke für ein unvergessliches Event voller inspirierender Gespräche und zukunftsweisender Ideen. Die Highlights dieser Veranstaltung waren zweifellos die vielfältigen Diskussionen der Gäste, die gleichermaßen visionär, motiviert und weltoffen waren. In einer Atmosphäre, die geprägt war von Dynamik und Austausch, fanden faszinierende Dialoge zwischen Menschen unterschiedlicher Geschlechter über den Dächern von Düsseldorf statt und machten den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis.

LEADERSNET: Bei Women on Top treffen sich Männer und Frauen, es geht um gesellschaftspolitische Veränderungen. Sie kommen aus dem Finanzsektor, wo sehen Sie dort die größten Baustellen der Gleichstellung?

Familie Anrecht: Im Finanzsektor gibt es definitiv noch einige Baustellen in Bezug auf die Gleichstellung. Trotz Fortschritten in den letzten Jahren sind Frauen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Außerdem herrscht oft eine Kultur, die Frauen daran hindert, sich vollständig zu entfalten und ihr Potenzial auszuschöpfen. Wir blicken allerdings positiv in die Zukunft, denn insbesondere durch Veranstaltungen wie Women on Top sind wir fest davon überzeugt, dass sich auch in der Finanzbranche positive Veränderungen einstellen werden, solang der Austausch und die Kommunikation rund um dieses Thema weiter fortgeführt wird.

LEADERSNET: Welche Veränderungen müssen angegangen werden, damit sich diese verbessern lassen?

Familie Anrecht: Um die Gleichstellung im Finanzsektor zu verbessern, müssen mehr Programme und Initiativen implementiert werden, die Frauen unterstützen und ermutigen, Führungspositionen anzustreben. Unternehmen müssen aktiv daran arbeiten, ihre Unternehmenskultur zu verändern, um ein Umfeld zu schaffen, das Vielfalt und Inklusion fördert. Zudem sind transparente Beförderungs- und Vergütungsstrukturen erforderlich, um sicherzustellen, dass Frauen fair behandelt werden. Dabei denken wir, dass es ganz besonders wichtig ist, dass diese Prozesse der Veränderungen auf transparenten Grundlagen beruhen und der Diskurs auf offener und gleichberechtigter Basis stattfindet.

LEADERSNET: Der Finanz- und Bankensektor ist sehr männlich dominiert. Nehmen Sie dies in Ihrem Unternehmen wahr und wie gehen Sie damit um?

Familie Anrecht: Ja, der Finanz- und Bankensektor ist männlich dominiert. Wir erkennen dies an aber setzen uns aktiv dafür ein, die Gleichstellung zu fördern. Dazu gehören Maßnahmen wie gezielte Rekrutierung und Förderung von Frauen, Schulungen zur Sensibilisierung für geschlechtsspezifische Herausforderungen und die Schaffung eines Arbeitsumfelds, das Vielfalt und Inklusion fördert. Wir glauben fest daran, dass eine vielfältige Belegschaft dazu beiträgt, bessere Entscheidungen zu treffen und langfristigen Erfolg zu sichern.

LEADERSNET: Neben WOT sind Sie auch im Reitsport als Sponsoren tätig. Was steck hinter Ihrem Engagement?

Familie Anrecht: Der Reitsport ist ein echtes Herzensprojekt für uns. Jedoch mussten wir in den vergangenen Jahren feststellen, dass dieser Sport leider auch sehr viel Kritik erfahren hat und, dass aufgrund menschlichen Fehlverhaltens und Misshandlungen von Pferden das Ansehen des Reitsports stark gelitten hat. Wir habe viel darüber nachgedacht und eines Abends gemeinsam entschieden: Wir müssen etwas tun. Wir müssen ein Signal senden für Harmonie und Fairness. Und Transparenz schaffen. Das gelingt am besten, wenn alle Beteiligten bei einer Prüfung, nämlich auch die Zuschauer, eine Stimme haben. Und so entstand die Idee zum Harmonie & Fairness Preis®.

LEADERSNET: Dressursport und Gesellschaft – lassen sich diese Bereiche verbinden? Verfolgen Sie mit Ihrem Einsatz eine Mission?

Familie Anrecht: Unser Ziel ist es, eine neue Ära zu prägen, in der die einzigartige Verbindung zwischen Reiter und Pferd die Herzen genauso berührt wie spektakuläre Leistungen. Im Mittelpunkt stehen also nicht die perfekteste aller Piaffen oder die höchstbenotete Trabverstärkung, sondern die Harmonie zwischen Reiter und Pferd. Gefühlvolles, auf feiner Einwirkung beruhendes und korrektes Reiten sollen beim Harmonie & Fairness Preis® den Fokus bilden. Denn nur wenn diese Harmonie im Mittelpunkt steht, kann wahre Exzellenz entstehen.

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