Das sind Deutschlands bekannteste und beliebteste Arbeitgebermarken

Die aktuelle Studie "Arbeitgeberattraktivität 2022" zeigt, wer im Kampf um die besten Talente die richtigen Karten hat.

Die deutschen Automobilbauer haben im Kampf um die besten Talente auch in 2022 die Nase vorn. Allen voran Audi, BMW und Porsche. Unter Schülern, Studenten und jüngeren Berufstätigen kommen sie als "Wunscharbeitgeber" am häufigsten in die engere Wahl. Insgesamt wurden hier 130 Arbeitgebermarken aus allen Kernbranchen untersucht.

Auf dem umkämpften Personalmarkt können aber auch andere deutsche Traditionsunternehmen punkten, wie etwa Lufthansa, Siemens oder Deutsche Bahn. Auch die großen US-amerikanischen Konzerne wie Microsoft, Tesla oder Amazon haben hierzulande gute Karten. Das sind die Kernthesen  der Studie "Arbeitgeberattraktivität 2022 – Anforderungen der Talente an potenzielle Arbeitgeber" des Forschungs- und Beratungsinstituts Organomics aus Köln. 

Prinzip "Gießkanne" reicht nicht aus

Neben genereller Bekanntheit und insbesondere der Beliebtheit als Arbeitgeber bleibt für die Unternehmen am Ende aber entscheidend, die konkreten Erwartungen und Wünsche der Talente an ihren zukünftigen Arbeitgeber zu kennen und zu erfüllen. Viele Bewerber orientieren sich bei ihrer Arbeitgebersuche nicht nur an Markennamen. Zudem gilt es, unterschiedliche Zielgruppen sorgfältig zu differenzieren und medial passend anzusprechen. Das Prinzip "Gießkanne" reicht im professionellen Personalmarketing nicht aus.

Die Top Ten

  1. Audi
  2. BMW
  3. AOK
  4. Deutsche Bank
  5. Allianz
  6. Porsche
  7. Commerzbank
  8. S-Finanzgruppe/Sparkasse
  9. Postbank
  10. Lufthansa

"Funktionale Stärken stellen eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung dar, um als Arbeitgeber in die engere Wahl zu kommen oder sogar Wunscharbeitgeber zu werden", sagt Thomas Bittner, Geschäftsführer der Organomics GmbH in Köln. "Daher gilt es, neue Talente stärker auch auf inhaltlicher und emotionaler Ebene zu erreichen. Dabei geht es nicht um Gefühlsduselei, sondern darum, den potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ansprechendes, wertegeleitetes und stabiles Beziehungsangebot zu machen."

Jobbörse oder Kontakte?

Aktuell wird Arbeitgeberwerbung von den Bewerbern in den folgenden Medien am häufigsten wahrgenommen (Auszug): YouTube (36 Prozent), Instagram (35 Prozent), TV- und Radiowerbung (27 Prozent), Facebook (25 Prozent), Außenwerbung/Plakate (25 Prozent). Insgesamt dominieren hier digitale Medien deutlich; klassische Stellenanzeigen in Print-Medien spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Bei der eigenen Arbeitgeber-Suche nutzen die Bewerber aktuell vor allem folgende Kanäle: Jobbörsen wie Stepstone, Monster oder Indeed (51 Prozent), allgemeine Google-Suche (33 Prozent) und berufliche Netzwerke wie LinkedIn oder Xing (rund 30 Prozent). Jeder Dritte (30 Prozent) greift aber auch auf Weiterempfehlungen aus seinem persönlichen Umfeld zurück. Soziale Medien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. 

"New Work" und "New Normal"

In der Studie "Arbeitgeberattraktivität 2022 – Anforderungen der Talente an potenzielle Arbeitgeber" werden auch übergreifende und pandemiegetriebene Entwicklungen der letzten Jahre beleuchtet. Hier zeigt sich beispielsweise: Jeder dritte potentielle Bewerber (35 Prozent) kann sich mittlerweile vorstellen, die Hälfte seiner Arbeitszeit im Homeoffice zu verbringen. Und mehr als jeder Zweite will die Entscheidungen über Arbeitsort und Arbeitszeiten selbst treffen können. 15 Prozent wollen am liebsten gar nicht (mehr) im klassischen Büro arbeiten, sondern seine Aufgaben im Home-Office oder an einem beliebigen anderen Ort erledigen.

"Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass die Bewerber unterschiedliche, und teils auch gegenläufige, Erwartungen und Wünsche mitbringen", sagt Thomas Bittner. "Dies erfordert Weiterentwicklungen und Flexibilisierungen in der Organisation und Neuintegrationen innerhalb der Führungs- und Unternehmenskultur. Hierzu zählt auch die stärkere Sensibilisierung der Führungskräfte für eine moderne und vor allem wirksame Gestaltung der Führungsbeziehungen. Andernfalls verlieren Unternehmen den Anschluss an aktuelle Entwicklungen und sich verändernde Erwartungshaltungen." (jw)

www.organomics.de

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