Star-Investor prophezeit USA einen Bürgerkrieg

Ray Dalio zeichnet ein düsteres Zukunftsszenario für den Westen – wenn nicht bestimmte Maßnahmen ergriffen werden.

Der amerikanische Hedgefonds-Manager Ray Dalio hat wenig Positives zu berichten. In einem Interview mit dem Spiegel zeichnet er ein düsteres Zukunftssszenario für die USA und warnt davor, dass das Land an der Schwelle zu massiven Problemen stehe. "Die finanziellen und politischen Probleme sind schon jetzt offensichtlich. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass daraus ein Bürgerkrieg wird", mahnt der 72-Jährige.

Probleme so weit das Auge reicht

Die nächste große Wirtschaftskrise sei nur noch eine Frage der Zeit, ist Dalio überzeugt. Die Vereinigten Staaten würden viel mehr Geld ausgeben, als sie einnehmen: "Für neue Ausgaben muss der Staat also noch mehr Geld drucken und noch mehr Schulden machen, was für mehr Inflation und politischen Streit sorgt." Deshalb sei es essenziell, dass die USA ihre Finanzen in den Griff bekommen. Dafür sieht der Star-Investor nur zwei Möglichkeiten: "Entweder muss der Staat seine Einnahmen erhöhen, oder er muss seine Ausgaben zurückfahren." Doch Dalio fürchtet, dass der Staat viel mehr darauf vertraue, weiterhin Geld zu drucken, anstatt beispielsweise die Steuern zu erhöhen.

Und für weiteren Zündstoff könnte die Präsidentschaftswahl 2024 sorgen. Dalio hält es für wahrscheinlich, dass weder Demokraten noch Republikaner eine Niederlage akzeptieren werden: "Dann wird der Bundesgerichtshof eine Entscheidung treffen müssen, die von den Bundesstaaten infrage gestellt werden könnte." Dass Donald Trump wieder als republikanischer Kandidat in den Ring steigen könnte, macht die ganze Sache nur noch explosiver.

Krieg mit Russland und China?

Doch nicht nur innerhalb der eigenen Grenzen droht Ungemach. Für Ray Dalio ist klar, dass die Position der USA als weltweite Wirtschaftsmacht Nr. 1 ein baldiges Ablaufdatum hat: "Die Chinesen müssten sich schon sehr dumm anstellen, um die Aufholjagd noch zu vermasseln." Um den Aufstieg Chinas zu bremsen, ist es für Dalio vorstellbar, dass die Vereinigten Staaten Sanktionen erlassen, ähnlich wie gegen Russland. Für den Hedgefonds-Manager jedoch keine gute Lösung: "Das wird beiden Ländern und der ganzen Welt schaden, weil China so stark mit anderen Ländern verflochten ist. 22 Prozent der amerikanischen Konsumgüter werden aus China importiert."

Die ganze Situation erinnert den gebürtigen New Yorker an die Jahre 1938 und 1939 als die Welt kurz vor dem 2. Weltkrieg stand: "Zwei Weltmächte stehen sich gegenüber und werden dabei von verschiedenen Allierten unterstützt. Entscheidend wird sein, wie sich Indien verhält. Das Land könnte der russischen Wirtschaft zur Seite stehen, wenn der Westen boykottiert." Eines ist für Dalio auf jeden Fall fix: "Die Zeiten einer globalisierten Welt mit minimalen Handelsschranken und freiem Kapitalfluss sind jedenfalls vorbei." (as)

www.principles.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV