Google will offenbar 300 Verlagen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Ungarn, Irland und den Niederlanden Geld für ihre Inhalte zahlen. Wie der Suchmaschinenriese am Mittwoch in einem Blog-Post mitteilte, habe man mit über 300 nationalen, lokalen und spezialisierten Nachrichtenpublikationen entsprechende Vereinbarungen getroffen. Weitere Gespräche seien am Laufen, so Google-Managerin Sulina Connal, die den Blog-Eintrag verfasst hat.
Zwei Drittel der Verlage, die in den Genuss der Google-Gelder kommen sind Medienberichten zufolge deutsche Verlage, darunter Spiegel, Zeit und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Wie hoch die Zuwendungen sein werden, ist derzeit noch unbekannt. Darüber hinaus hat Google den Launch eines neuen Tools bestätigt, das es auch anderen Verlegern ermöglichen soll, von den Zahlungen des Tech-Konzerns zu profitieren. Dieses werde zuerst in Deutschlan und in Ungarn erhältlich sein und danach in weiteren EU-Ländern, so Google.
BDZV zeigt sich skeptisch
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) äußerte sich gegenüber dem Handelsblatt jedoch skeptisch zu Googles Vorgehen: "Wir haben in der Sache bereits mehrfach deutlich gemacht, dass wir Googles Angebot einerseits begrüßen, weil das Unternehmen damit grundsätzlich anerkennt, dass es für Presseinhalte bezahlen muss. Auf der anderen Seite liegt die Auswahl der Partnerfirmen allein bei Google. Die Ausschüttung der Gelder an die Verlagshäuser geschieht damit weiter willkürlich."
Googles Ankündigung, den Verlagen für ihre Inhalte zu bezahlen, folgt auf die Verabschiedung der EU-Urheberrechtsvorschriften in 2019. Diese verpflichten Google und andere Onlineplattformen dazu, Musiker, Künstler, Autoren, Nachrichtenverleger und Journalisten für die Nutzung ihrer Werke zu vergüten. (as)
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