Die Eisdiele "Mokambo" in Ruvo di Puglia in Süditalien ist weder glamourös, noch befindet sie sich in guter Lage. Trotzdem macht sie weltweit von sich reden. Foodies pilgern dorthin, um die Sorte "Scettro del Re" (italienisch für Königszepter) zu probieren. Der Kostenpunkt pro Kugel beläuft sich auf 70 Euro.
Das fertige Eis, das tatsächlich aussieht wie ein Zepter besteht aus einer Kombi aus Karamell, Sahne, Pistazienbutter, Goldfolie und Safraneis. Der Safran hierfür wird aus Maschhad im Nordosten Irans eingekauft, wobei ein Gramm der wertvollen Fäden 55 Euro kostet. Das Rezept stammt aus einem Notizbuch des 1889 in Neapel geborenen Luigi Marseglia. Der Mann ist der Onkel des Großvaters von Giuliana und Vincenzo Paparella, die das Eisgeschäft gemeinsam mit ihrem Onkel Franco Paparella betreiben.
36 verschiedene Sorten Kakaobohnen
Dieser nimmt sich kein Blatt vor dem Mund, wenn er gegenüber Vice verrät, dass seine Eisdiele existiert, um Eis für Arschlöcher herzustellen: "Denn nur Arschlöcher machen wegen Eis so ein Theater." Unter seiner Regie wird das Luxus-Eis nach allen Regeln der Kunst hergestellt.
Die Gelatieri verwenden nur hochwertigste Haselnüsse und Pistazien, dazu 36 verschiedene Sorten Kakaobohnen. Zu Beginn haben die Paparellas die Schokolade noch eingekauft, es sei das beste auf dem Markt gewesen. Aber sie waren nicht zufrieden, weil sie Kakaobutter enthielt. Seitdem importieren sie die Bohnen direkt und machen die Schokolade selbst. Das erkläre auch den exorbitant hohen Preis. "Ich musste die Preise erhöhen und mich mit dem ganzen Scheiß herumschlagen, weil die Zutaten teurer geworden sind", sagt Franco Paparella. Seine Nichte Giuliana formuliert es etwas diplomatischer: "Wir entführen die Kunden und behalten sie für eine intensive Geschmacksreise hier." (no)
www.mokambogelateria.com
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