Spediteure klagen über fehlende LKW-Fahrer aus der Ukraine

Der Mangel an tausenden Fahrern schränkt die Kapazitäten im Güterverkehr merklich ein

Schon länger besteht europaweit ein Mangel an LKW-Fahrern. Dieser wird durch den Krieg in der Ukraine nun weiter verschärft. Aus der Ukraine, Polen, Belarus und Russland stünden dem europäischen Markt kaum noch LKW-Fahrer zur Verfügung, heißt es in einem internen Papier des Bundesverbandes Spedition und Logistik (DSLV), das dem Spiegel vorliegt. Dadurch seien die Frachtkapazitäten im Straßengüterverkehr um bis zu sieben Prozent eingeschränkt.

Allein in Polen waren vor Ausbruch des Krieges rund 100.000 Kraftfahrer aus der Ukraine beschäftigt. Nun heuern polnische Speditionen verstärkt polnische Fahrer an, um jene Ukrainer zu ersetzen die im Krieg kämpfen müssen oder wollen. Diese polnischen Fahrer fehlen wiederum den vorigen Logistikern, deutschen Unternehmen zum Beispiel.

Störungen auf Schiene und See erschweren die Lage

Zudem werden die Transporte wegen der gestiegenen Kraftstoffpreise und der höheren Fahrergehälter merklich teurer. Sorgen bereiten der Branche auch die kriegsbedingten Probleme auf der Schiene und in der Seefracht. Die Bahnverbindung über die Ukraine ist unterbrochen. Die Schiene über Belarus könne zwar einiges abfangen, jedoch könnten weitere Behinderungen auf russischem Territorium die Beschaffungswege empfindlich stören.

Häfen in Hamburg, Rotterdam und Antwerpen nehmen bereits heute im Vorgriff auf mögliche EU-Sanktionen (Einlaufverbot für Schiffe unter russischer Flagge) bestimmte aus Russland kommende oder für Russland bestimmte Container nicht mehr an. In China sind derweil wegen erneuten Lockdowns die Abfertigungen auf zwei großen Häfen ins Stocken geraten. (no)

www.dslv.org

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