Globale Mindeststeuer würde Deutschland Milliardeneinnahmen bescheren

136 Staaten wollen besonders krasse Fälle von Steuervermeidung langfristig zurückdrängen.

Die geplante Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmen in Höhe von 15 Prozent wird Deutschland Steuermehreinnahmen bringen, wie das ifo Institut errechnet hat. Ändern insbesondere die Niedrigsteuerländer ihre Steuerpolitik nicht, so die Autoren, könnte Deutschland mit zusätzlichen Steuereinnahmen von bis zu 6,2 Milliarden Euro jährlich rechnen.

Niedrigsteuerländer relevant

"Wenn die Niedrigsteuerländer diese Gewinne allerdings selbst der Mindeststeuer unterwerfen, beschränken sich die Steuermehreinnahmen für Deutschland auf Effekte verringerter Gewinnverlagerung und betragen 1,6 Milliarden Euro pro Jahr. Niedrigsteuerländer könnten ihrerseits die Steuern erhöhen, oder selbst den Unterschied zur Mindestbelastung in Höhe von 15 Prozent als zusätzliche Steuer erheben", sagt ifo-Forscher Florian Neumeier.

Das Ziel, besonders krasse Fälle von Steuervermeidung zurückzudrängen, würde zwar erreicht, aber die zusätzlichen Steuereinnahmen kämen in erheblichem Umfang den Niedrigsteuerländern zugute. Für die Schätzungen haben die Forscher die Angaben von 3.613 multinationalen Konzernen, von denen 434 ihren Hauptsitz in Deutschland haben, für die Jahre 2016 bis 2019 untersucht.

Einigung unter 136 Nationen

Im Oktober 2021 hatten sich 136 Länder auf die Einführung einer globalen effektiven Mindeststeuer von 15 Prozent geeinigt. Ist die effektive Steuerlast eines Konzerns in einem Land niedriger, so werden die Gewinne nachbesteuert, bis das Verhältnis von Steuerzahlungen zu Gewinnen 15 Prozent erreicht. Betroffen sind multinationale Konzerne, deren weltweiter Umsatz mindestens 750 Millionen Euro beträgt. (pte)

www.ifo.de

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