Moskau: ARD und ZDF müssen sich Zensur beugen

| 06.03.2022

Die beiden öffentlich-rechtlichen Medienanstalten stellen ihre Berichterstattung aus der russischen Hauptstadt vorerst ein.

ARD und ZDF setzten ihre Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios vorerst aus. Man wolle das am Freitag verabschiedete neue, restriktive Mediengesetzt zuerst prüfen, so der WDR – der das Studio Moskau federführend für die ARD betreut – in einer entsprechenden Mitteilung. Für die Verbreitung von "Falschnachrichten" über die russische Armee drohen bis zu 15 Jahre Haft.

"Damit hat sich Putin endgültig vom einst 'lupenreinen Demokraten' (Zitat Gerhard Schröder) zum Diktator gewandelt. Mit dem unbeschränkten Herrschaftsanspruch auch über das, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht. Zuletzt wurden weitere russische Medien blockiert, Facebook und Twitter gesperrt, jetzt auch die ausländischen Berichterstatter ins Visier genommen. Wenn sie ein falsches Wort über den Krieg sagen – der in Russland so nicht genannt werden darf – riskieren sie Gefängnis. Vielleicht Schlimmeres", schreibt der Journalist Christian Matz in einem Kommentar für die Allgemeine Zeitung Mainz.

Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender folgen mit ihrem Rückzug aus der russischen Hauptstadt dem Beispiel der britischen BBC, der kanadischen CBC und der Nachrichtenagentur Bloomberg. ARD und ZDF wollen von ihren anderen Standorten aus aber "weiterhin das Publikum umfassend über das Geschehen in Russland und der Ukraine informieren". (as)

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