Das Thema nachhaltige Mobilität soll bei BMW in Zukunft noch stärker im Fokus stehen. Wie das Unternehmen am Mittwoch, anlässlich der Präsentation der Zahlen für das erfolgreiche Geschäftsjahr 2021, angekündigt hat, wird das Tempo für den Hochlauf der E-Mobilität nochmals deutlich angezogen. Gleichzeitig will die BMW Group ihre Stakeholder von Mitarbeitern über Kapitalmarkt bis zur Gesellschaft an der umgesetzten Transformationsstrategie beteiligen.
Herausforderungen mit hohem Tempo angehen
"Wir sehen 2021 als klaren Beleg, dass erfolgreiche Transformation sich auszahlt. Das starke Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres ist das Resultat unserer konsequenten Strategie – mit einem technologieoffenen Ansatz und den richtigen Produkten zur richtigen Zeit", so Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, am Mittwoch in München. "Wir haben die Grundlagen geschaffen, um diesen Erfolg auch in den kommenden Jahren fortzuschreiben: Mit der Neuen Klasse führen wir die nachhaltige Mobilität technologisch in eine neue Dimension. Und mit der Verlängerung des Vertrags für unser Joint-Venture BBA bis 2040 wächst die BMW Group in eine neue Größenordnung."
Die aktuelle Entwicklung der Lage in Osteuropa verfolgt die BMW Group "mit großer Besorgnis und Betroffenheit". Zipse: "In der aktuellen Situation sind für die BMW Group drei Dinge elementar: Den Opfern und Betroffenen zu helfen wo wir können, unser weltweites operatives Tagesgeschäft abzusichern und unsere langfristige Strategie weiter konsequent umzusetzen. Die bestehenden großen Herausforderungen wie der Kampf gegen den Klimawandel und die Transformation zur nachhaltigen Mobilität müssen mit unverändert hohem Tempo angegangen werden. Gerade in Krisenzeiten dürfen wir nicht aufhören, das Richtige zu tun."
Dem Plan voraus
Als erster deutscher Automobilhersteller ist das Unternehmen 2021 der Business Ambition for 1,5 Grad Celsius der Science Based Targets Initiative beigetreten und hat sich damit zu dem Ziel einer vollständigen Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette bis spätestens 2050 bekannt. Um die Aspekte einer gesamthaften Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, will die BMW Group dabei den Anteil von Sekundärmaterial in ihren Fahrzeugen deutlich erhöhen. Mit dem Ansatz "Secondary First" soll der Anteil recycelter und wiederverwendeter Materialien von im Durchschnitt knapp 30 Prozent sukzessiv auf 50 Prozent in der "Neuen Klasse" ausgebaut werden.
Finanzvorstand Nicolas Peter © BMW Group/Florian Jäger
Der ursprüngliche Plan, im Jahr 2030 den Anteil der reinen E-Autos bei den verkauften Fahrzeugen auf mindestens 50 Prozent zu heben, könnte nach derzeitigem Stand sogar früher erreicht werden. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn die weltweite Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut werde. In der neuen Modellgeneration, genannt "Neue Klasse", wird der bayerische Autokonzern einen neuen batterieelektrischen Antrieb einsetzen, der die Kosten für den Antriebsstrang deutlich senken soll. "Emissionsfreie Mobilität bleibt im Zentrum unserer strategischen Ausrichtung", verlautbarte Nicolas Peter im Rahmen der Pressekonferenz der BMW Group am Mittwoch.
Wahrscheinlich beste E-Autos der Gegenwart
Bereits in diesem Jahr wird das Unternehmen – inklusive Vorserienfahrzeugen – 15 vollelektrische Modelle in der Produktion haben, die rund 90 Prozent seiner heutigen Segmente abdecken. Sie schließen neben bestehenden Modellen wie dem BMW i4, dem BMW iX und dem Mini SE auch die vier volumenstärksten BMW-Baureihen ein: die BMW 3er und BMW 5er Reihe, den BMW X1 und den BMW X3. Und eine besondere Rolle soll heuer dem neuen BMW 7er mit dem BMW i7 zu.
"Mit dem BMW iX und BMW i4 haben wir die wahrscheinlich besten E-Autos der Gegenwart auf den Markt gebracht – zumindest sprechen die Testergebnisse und die hohe Nachfrage unserer Kunden eine deutliche Sprache. Und mit dem BMW i7 legen wir dieses Jahr nochmal nach", gibt sich Zipse zuversichtlich.
Unverändert geht die BMW Group davon aus, dass Anfang der 2030er Jahre nicht in allen Märkten weltweit die erforderlichen Rahmenbedingungen für einen Umstieg aller Kunden auf reine Elektromobilität gegeben sein werden. Entsprechend wird auch ein Angebot hocheffizienter konventioneller Antriebstechnologie erforderlich sein, um die Bedürfnisse der Menschen nach individueller Mobilität zu erfüllen und gleichzeitig einen Beitrag zur CO2-Reduzierung im Transportsektor zu leisten. (as)
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