In den sozialen Medien sind Prominente stärker an der Verbreitung von Fehlinformationen beteiligt als automatisierte Posting-Bots, wie Forscher der University of Edinburgh ermittelt haben. Sie haben untersucht, woher genau die meisten Fehlinformationen kommen und wie "schädliche Rhetorik" in den sozialen Medien verbreitet wird.
Mehr Follower, mehr Beeinflussung
Kommentare und Nachrichten, die von Bots zu sensiblen Themen wie Brexit, Klimawandel oder Einwanderung gepostet werden, haben laut den Wissenschaftlern weit weniger Einfluss auf die Meinungen der Leser als Kommentare von Prominenten zu denselben Themen. Tweets, die von Menschen mit mehr als 10.000 Followern geteilt werden, scheinen den größten Einfluss auf die Ansichten der Öffentlichkeit zu haben.
"Millionen Menschen nutzen soziale Medien als Hauptnachrichtenquelle, was bedeutet, dass Informationen, die sie dort sehen, einen großen Einfluss auf die Ansichten haben können, die sie vertreten. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Angst davor, dass Bots schädliche Nachrichten in sozialen Medien verbreiten, überbewertet werden könnte", sagt Forschungsleiter Walid Magdy. Influencer und Prominente hätten den größten Einfluss auf Meinungen, selbst wenn Bots berücksichtigt würden, die COVID-19-Verschwörungstheorien verbreiten.
Bots-Einfluss liegt bei zehn Prozent
Das Team hat Daten von über 4.000 Twitter-Nutzern zu sieben aktuellen Themen bewertet, die Menschen kontrovers betrachten. Die Ansichten jeder Person zu diesen Themen halfen den Forschern dann, sowohl direkte als auch indirekte Interaktionen zwischen mehr als 19 Mio. anderen Konten, einschließlich Bots, zu untersuchen. Das Team hat dann die Auswirkungen von Bot-Kommentaren und Posts mit den Auswirkungen anderer Konten verglichen, die entweder Prominenten oder Influencern gehören. Das Ergebnis: Bots prägten in nur zehn Prozent der Fälle Ansichten von Social-Media-Nutzern. (pte)
www.ed.ac.uk
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